Leander Schwazer hat unterschiedliche Künstler für die Schau in der temporären Galerie gewinnen können Foto: Ines Rudel

Die temporäre Galerie Espace Nalon in der ehemaligen Maschinenfabrik in Esslingen endet. Leander Schwazer führt noch einmal durch die Räumlichkeiten.

Esslingen - In zwei- oder dreihundert Jahren wird das Leben auf der Erde unvorstellbar schön sein“ – das verheißungsvolle Zitat aus dem Klassiker Anton Tschechows „Drei Schwestern“ bildet den Titel der noch bis zum 31. August laufenden Ausstellung in der ehemaligen Maschinenfabrik Roth & Müller.

Der Ausstellungsmacher Leander Schwazer hat Werke zu den Themen Vergänglichkeit, Gegenwart und Zukunft von unterschiedlichen Künstlern auf zwei Etagen vorgestellt. Die Räumlichkeiten gehören der Motorradhelm-Firma Nolan, die die große Fläche vor einem anstehenden Umbau der Kunst zur Verfügung stellen wollte. Schwazer, der in Esslingen das Galerie-Projekt KdeWe betreibt, mit dem er Anfang des Jahres von der Webergasse in die Neckarstraße umzog, konzipierte kurzerhand die Schau und lud im Juli in die temporäre Galerie Espace Nalon. „Das war ein absoluter Glücksfall. Auf so einer Fläche gibt es ganz andere Möglichkeiten als in unseren bisherigen Räumen. Die Lage, die Räumlichkeiten, alles optimal, allein schon der Zugang über die Brücke hat die Leute angelockt. Ich hatte zwar wenig Vorbereitungszeit, aber die Resonanz insgesamt war sehr gut. Wir hatten hier auch viel Stuttgarter Publikum“, freut sich Schwazer.

Kunst im neuen Büro

Zu sehen gab es etwa eine mit Pilzen bewachsene Bibel des US-amerikanischen Künstlers Sam Shoemaker, in Holz geschnitzte Gedichte in einem Säurebad, großformatige Installationen, Bilder und Skulpturen von Künstlern wie etwa dem Stuttgarter Abel Auer, Schwazer selbst oder dem Südkoreaner Byung Chul Kim. Nun gehört von September an die Galerie selbst wieder der Vergangenheit an. „Espace Nalon war zeitlich begrenzt, wir setzen das jedoch mit der Bespielung eines Raumes fort“, so Schwazer. In den neuen Räumlichkeiten der Firma Nolan soll der Künstler den Eingangsbereich gestalten. Schwazer hat dafür den Arbeitstitel „Helmut“ gewählt. „Englisch ausgesprochen klingt das wie helmet, also Helm. Das passt doch. Da geht es dann um die Missverständnisse durch Sprache.“ Genaueres gibt es nach dem Umbau. Schwazer rechnet frühestens im Oktober damit. Am Samstag, 31. August, gibt’s noch die Möglichkeit die Schau in der Abt-Fulrad-Straße 4 zu besuchen. Von 11.30 Uhr führt Schwazer durch die Ausstellung.