Vor allem den Lastwagenverkehr auf der Äußeren Neuhauser Straße erleben viele der Anwohner dort als große Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Foto: Archiv Alexander Kitterer

Die Bezirksbeiräte wollen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Äußeren Neuhauser Straße. Der Grund dafür sind die Klagen etlicher Anwohner über zu viele und zu laute Lastwagen.

Stuttgart-Plieningen - Gleich zwei Fraktionen im Plieninger Bezirksbeirat nahmen sich in Anträgen dem Anliegen vieler Anwohner der Neuhauser Straße an. CDU und SPD setzten sich dafür ein, durch ein Tempolimit den Lärm auf der Äußeren Neuhauser Straße zu reduzieren. Der Grund dafür sind die Klagen etlicher Anwohner über zu viele und zu laute Lastwagen.

Die Plieninger hatten sich jüngst sogar an den Gemeinderat und an Oberbürgermeister Fritz Kuhn gewandt, weil sie sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen. Sie wollten wissen, wann eine seit Jahrzehnten geplante Umfahrungsstraße gebaut wird. Die Bürger wurden jedoch auf unbestimmte Zeit vertröstet. Die Landstraße 1204 soll künftig als Umfahrungsstraße entlang der im Zusammenhang mit Stuttgart 21 geplanten Bahntrasse verlegt werden. So lange deren Verlauf noch ungeklärt ist, gibt es auch keine Umfahrung.

Tempo 30 hat keine Chance

Die Bezirksbeiräte wollen den betroffenen Bürgern nun auf andere Weise helfen. CDU und SPD setzten sich für ein Tempolimit auf der Äußeren Neuhauser Straße ein. Die SPD forderte zunächst Tempo 30. Die Christdemokraten setzen sich für Tempo 40 ein, weil sie glauben, dass Tempo 30 im Gemeinderat keine Chance hat. Die SPD und mit ihr die Mehrheit der Bezirksbeiräte schlossen sich dieser Sichtweise an. Auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin Regine Theimer zeigte sich skeptisch in Sachen Tempo 30.

Sylvia Auwärter-Carstensen von der SPD begründete die Rücknahme des Antrags ihrer Fraktion damit, dass die Sozialdemokraten erkannt hätten, dass Tempo 30 keine Chance habe. Die gemeinsame Forderung nach Tempo 40 sei dagegen richtig: „Es ist der Versuch, wenigstens ein bisschen für die Anwohner an der Äußeren Neuhauser Straße zu erreichen.“

Wie viele LKW sind während der Hauptverkehrszeit unterwegs?

Die Bezirksbeiräte machten auch klar, dass mit dem Tempolimit lediglich eine Minderung des Verkehrslärms erreicht werden könne. Eine wirkliche Entlastung gebe es erst, wenn die L 1204 verlegt wird. Die Plieninger müssen also drauf hoffen, dass der Verlauf einer Bahntrasse im Rahmen von Stuttgart 21 bald feststeht. Darüber hinaus überzeugte die Bezirksbeiräte die Forderung der Christdemokraten nach einer Verkehrszählung auf der Äußeren Neuhauser Straße. Diese soll Aufschluss darüber geben, wie viele Lastwagen und Autos während der Hauptverkehrszeit wirklich dort unterwegs sind.

In den gemeinsamen Antrag der Bezirksbeiräte nicht aufgenommen wurde die Forderung der CDU, das Plieninger Ortsschild mindestens 150 Meter in Richtung Neuhausen zu verlegen. Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass die Lastwagen-Fahrer früher den Fuß vom Gas nehmen. Bezirksbeiräte anderer Fraktionen entgegneten, dass das Ortsschild dann zu nah an einem Schild liegen würde, dass eine Geschwindigkeit von 50 Kilometern in der Stunde verlangt.

„Sie sollen selbst erleben, wie unangenehm der Lärm ist“

Die Sozialdemokraten im Bezirksbeirat denken darüber nach, ob ein Lokaltermin für Vertreter der Stadt an der Äußeren Neuhauser Straße sinnvoll sei. Sylvia Auwärter-Carstensen. „Sie sollen dann selbst erleben, wie unangenehm der Lärm an der Straße ist.“

Es gab weitere Forderungen der CDU, die in einen gemeinsamen Antrag mündeten: Die Grünphasen für Fußgänger sollen an der Kreuzung Neuhauser Straße und Mittlere Filderstraße verlängert und die dortigen Schilder um die Hinweise „Messe“ und „Leinfelden-Echterdingen“ ergänzt werden