Wolfgang Schuster hat gut lachen – er soll den Stiftungsvorsitzenden Klaus Kinkel ablösen Foto: Leif Piechowski

Seit der Gründung der Telekom-Stiftung im Jahr 2003 in Bonn ist Klaus Kinkel der Vorsitzende. Am Jahresende will er mit dann 78 Jahren aufhören. Der Nachfolger ist ausgewählt: Es ist der Stuttgarter Alt-Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, der gerade den 65. Geburtstag gefeiert hat.

Stuttgart - Seit er nicht mehr Oberbürgermeister ist, wirkt Wolfgang Schuster (CDU) zufrieden und entspannt. Neuerdings hat er noch einen Grund mehr dafür: Nach Informationen unserer Zeitung soll Schuster Anfang 2015 Vorsitzender der Telekom-Stiftung in Bonn werden. Bisher hat diese einflussreiche und hochrangige Funktion der frühere Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) inne.

Diese Stiftung hat es in sich. Mit einem Grundstock von rund 150 Millionen Euro zählt sie zu den ganz großen Unternehmensstiftungen in der Republik. Ihr Ziel ist es, das Bildungswesen in Deutschland zu verbessern – und damit die Erneuerungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu gewährleisten. Ihr Engagement konzentriert sich besonders auf die sogenannte Mint-Bildung: auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Mit dem Stiftungsgeld will sie in der ganzen Bildungskette die Kompetenzen auf diesen Feldern stärken, beginnend in der Kindertagesstätte. Damit beispielsweise Mathematik besser vermittelt wird und den Schrecken für Schüler verliert, zielt die Stiftung auch auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern.

Für Schuster, der gerade 65 wurde, ist das Thema nicht neu. Schon in seiner Zeit als Stuttgarter OB, von Anfang 1997 bis Ende 2012, stand es für ihn auf der Agenda sehr weit oben, allerdings nicht so sehr auf die Mint-Fächer fokussiert.

Als oberster Repräsentant der Telekom-Stiftung wird sich Schuster in illustrer Gesellschaft bewegen. Ein Vorstandskollege wird Thomas Dannenfeldt, oberster Finanzmann bei der Deutschen Telekom AG, sein. Im Kuratorium sitzen die ehemalige Bundesministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und Ex-Verfassungsrichter Udo di Fabio. Der Schwabe Kinkel, der im Dezember 78 wird, hat die Stiftung seit ihrer Gründung im Dezember 2003 geführt. Schuster wird also die zweite Persönlichkeit an der Spitze der Stiftung sein und viel Zeit in Bonn verbringen.