Der Loveparade-Gründer und Veranstalter Dr. Motte entschuldigte sich am Mittwoch erneut für das Zeigen eines problematischen Symbols. Foto: dpa/Jörg Carstensen

Deutlich mehr Menschen als erwartet tanzten und tranken in Berlin bei einer Art Neuauflage der Love Parade, die aus rechtlichen Gründen anders hieß. Schon ist von einer Fortsetzung die Rede. Zugleich steht weiter Veranstalter Dr. Motte in der Kritik.

Nach der großen Berliner Technoparade „Rave The Planet“ am Samstag wollen die Veranstalter eine Fortsetzung im kommenden Jahr planen. Die Vorbereitungen sollen schon bald beginnen, hieß es in einer Mitteilung von Dienstagabend. Etwa 200 000 Menschen und 18 Lautsprecherwagen mit Musik waren vom Berliner Ku’damm bis zum Brandenburger Tor und zur Siegessäule gezogen. Am Ende war es auf der Straße des 17. Juni so voll, dass die Polizei von „Gefahrensituationen“ sprach und die Party beendet wurde.

Der Loveparade-Gründer und Veranstalter Dr. Motte entschuldigte sich am Mittwoch erneut für das Zeigen eines problematischen Symbols. „Ich habe auf der Parade einen Aufkleber der „Freedom Parade“ aus dem Querdenker-Umfeld hochgehalten. (...) Ich kannte dieses Symbol nicht und sah darauf nur Herzen, ein Peace-Zeichen und die Worte „Freedom Parade““, schrieb Dr. Motte in seinem Internet-Blog. Es sei ein „Missverständnis“ und „etwas sehr Dummes“ gewesen, worüber er sich sehr ärgere.

Kritik an Dr. Motte wegen „Querdenker“-Symbol

Er spiele am 30. Juli auf einer „Freedom Parade“ in Polen und habe gedacht, das Symbol stamme daher, schrieb Dr. Motte. „Ich distanziere mich definitiv und ausdrücklich von den sogenannten „Querdenkern“ und ähnlichen zwielichtigen Organisationen und Personen. Ich habe auch keine Freunde oder Bekannte dort. Ich bin mit Arglist von zwielichtigen Menschen getäuscht worden. Wie dieser Aufkleber auf den Float kam, können wir bis jetzt nicht nachvollziehen.“

Die Initiative „Mein Grundeinkommen“, die sich an der Technoparade beteiligt hatte, sagte eine Verlosungsveranstaltung mit Dr. Motte ab und distanzierte sich von ihm. Man verurteile antisemitische, rassistische, homo- und transfeindliche oder anderweitig diskriminierende oder verschwörungsgläubige Äußerungen, teilte die Initiative am Dienstagabend mit. „Es ist unser Versäumnis, vor unserer Zusage zur Veranstaltung nicht besser recherchiert zu haben, in welchem Umfeld sich Dr. Motte mit seiner Initiative „Rave the Planet“ bewegt.“ Schon am Sonntag hatte es besonders bei Twitter Kritik an Dr. Motte gegeben.