Elmar Schäfer aus Echterdingen ist ein TV-Pionier. Nur fünf Firmen weltweit bieten zurzeit 3D-Technik fürs Fernsehen an, die ohne Brille zu sehen ist Foto: Thomas Krämer

Am Flughafen ist bereits heute das Fernsehen der Zukunft zu sehen.

Echterdingen - Das ist die Zukunft der Fernsehgeräte, sogar unserer TV-Sehgewohnheiten,“ sagt Elmar Schäfer. Er ist der Geschäftsführer der Firma Vivian Entertainment Media in Echterdingen und steht in einem Showroom, wie Präsentationsräume heute genannt werden, am Flughafen in der obersten Etage von Terminal 1 und zeigt auf einen großen Flachbildschirm.

Alles andere als flach ist jedoch der Bildeindruck, den der Betrachter bekommt. Eine Flasche ragt aus dem Bildschirm, sie ist förmlich mit den Händen zu greifen. Nun sind dreidimensionale TV-Bilder nichts Neues mehr, kann man mit einer sogenannten Shutter-Brille oder anderen Hilfsmitteln durchaus Sendungen auf modernen Geräten in 3D sehen. „Schon vor rund einem Jahrhundert hat man mit dem räumlichen Sehen experimentiert“, sagt Schäfer zur Historie. Neu ist jedoch, dass der Betrachter auf die Brille getrost verzichten kann, quasi im Vorbeilaufen dreidimensionale Bilder zu sehen bekommt. „Wir sind eines von derzeit weltweit fünf Unternehmen und das einzige in Deutschland, die diese Technik anbieten“, sagt der Firmenchef von den Fildern.

„Lentikulartechnologie“ ist das Zauberwort, das für diese Technik steht. Vereinfacht erklärt heißt das, dass das Licht durch unzählige kleiner Prismen im Bildschirm geschickt und dadurch so abgelenkt wird, dass beim Betrachter ein räumliches Bild entsteht – ohne Brillen oder andere Hilfsmittel. Aus acht Blickwinkeln kann man 3D sehen, ein Winkel von 120 Grad wird dabei abgedeckt.

Interessant für Produktpräsentationen

Die Echterdinger Firma wandelt nicht nur bestehende Filme in das neue Format um, sondern bietet die komplette Umsetzung von der Idee bis zur Realisation an, vermietet auch die noch vergleichsweise teuren Fernsehgeräte mit der neuen Technik. „Das ist im Moment besonders für Firmen interessant, die sich und ihre Produkte auf Messen oder bei anderen Gelegenheiten präsentieren. Auch interaktives Sehen, beispielsweise ein vom Zuschauer gesteuerter virtueller Vogelflug über die Anden, sind möglich.

Besucher und Passagiere am Flughafen können die TV-Welt von morgen in den nächsten Wochen bereits jetzt in Augenschein nehmen und so die Wartezeit auf ihren Flug verkürzen. „In fünf bis zehn Jahren“, prophezeit Schäfer, „werden wir alle in unseren Wohnzimmern Fernsehsendungen in 3D sehen – ohne Brille“.