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DFB-Sportdirektor Sammer gilt als Gegenspieler seines früheren Nationalteam-Kollegen.

Pretoria - Nun, da jedes Spiel das letzte sein kann, bereitet sich auch Oliver Bierhoff auf seinen Abschied vor. Nicht nur von dieser WM, sondern vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Was den Manager der Nationalmannschaft angeht, steht die Ampel für eine Weiterbeschäftigung auf Rot - ganz anders als bei Joachim Löw.

Der Bundestrainer genießt beim Verband "högschde" Wertschätzung, das zeigte eine Geste ganz deutlich: Der Diener, den Theo Zwanziger nach dem Kantersieg gegen Australien vor Löw machte, ließ klare Rückschlüsse auf die körperliche Konstitution des DFB-Chefs zu. So tief, wie sich Zwanziger (65) bückte, hätte manch anderer Prob-leme gehabt, sich ohne Kran wieder aufzurichten. Zwanziger dagegen nahm mühelos den aufrechten Gang ein, strahlte übers ganze Gesicht und flötete dem Bundestrainer per Live-Schaltung in die deutschen Wohnzimmer zu: "Lieber Joachim Löw, wir danken Ihnen für Ihre Arbeit. Der DFB weiß, was er an Ihnen hat. Sie haben den deutschen Fußball weitergebracht."

Löw konterte kühl auf die allzu offensichtlichen Avancen. Lieber heute als morgen würde der Verband den Freiburger über die WM hinaus an sich binden, "ungeachtet des sportlichen Ausgangs", wie Zwanziger versicherte. Löw dagegen hält sich alle Türen offen, er behält das Heft des Handelns in der Hand und findet Gefallen daran, die Vertreter der obersten Verbandsetage wie Marionetten tanzen zu lassen.