Dass Taylor Swift nichts davon hält, ihre Musik zu verscherbeln, hat sie in mehreren Interviews klar gemacht. Jetzt macht die Sängerin Nägel mit Köpfen und sagt: Bye, bye Spotify!

London - Die erfolgreiche US-Sängerin Taylor Swift (24) kehrt dem Musik-Streaming-Dienst Spotify den Rücken. Die Alben der Musikerin können seit Montag nicht mehr abgespielt werden, teilte Spotify mit. Gründe wurden nicht genannt. Laut Medienberichten könnten Verkaufspläne für die Plattenfirma hinter Swift oder ein Streit über die Bezahlung der Auslöser gewesen sein. Swift veröffentlichte gerade erst ihr neues Album „1989“.

Bei Streaming-Diensten wie Spotify wird die Musik direkt aus dem Internet abgespielt. Die Firma aus Schweden gilt als der Marktführer in dem neuen Geschäft mit insgesamt über 40 Millionen Nutzern. Rund ein Viertel davon sind zahlende Kunden in einem Abo-Modell für rund zehn Euro im Monat. Damit kann man Spotify ohne Werbeunterbrechungen nutzen und bekommt mehr Funktionen.

"Das ist eine Liebesgeschichte, Baby"

Swift zählt aktuell zu den populärsten Künstlern bei Spotify. In den vergangenen 30 Tagen hätten sich 16 Millionen Nutzer Songs der Sängerin angehört, hieß es in dem Blogeintrag. Spotify machte Swift eine Art Liebeserklärung. „Taylor, wir waren beide jung, als wir dich zum ersten Mal sahen. Aber jetzt wollen mehr als 40 Millionen von uns, dass du bleibst, bleibst, bleibst. Das ist eine Liebesgeschichte, Baby. Sag einfach Ja“, hieß es in Anlehnung an mehrere Hits der Sängerin.

Swifts neues Album „1989“ war bei Spotify ohnehin nicht im Angebot, sondern nur zeitweise die erste Single-Auskoppelung „Shake It Off“. Laut Medienberichten könnte der Komplett-Rückzug bei Spotify mit Verkaufs-Überlegungen für das Musiklabel Big Machine zusammenhängen, bei dem Swift unter Vertrag steht. Die Idee sei, die Firma mit höheren Verkäufen attraktiver aussehen zu lassen, hieß es unter Berufung auf Branchenkreise. Nach Informationen des Fachmagazins „Billboard“ strebt Big Machine einen Preis von bis zu 250 Millionen Dollar an. „1989“ dürfte in der ersten Woche mehr als eine Million Mal verkauft werden, schätzen Marktforscher.

Streaming-Geschäftsmodelle wie das von Spotify wird oft vorgeworfen, Künstlern zu wenig Geld einzubringen. Schätzungen zufolge werden pro Abruf zwischen 0,6 und 0,84 US-Cent bezahlt. Auch Swift kritisierte das Streaming-Modell zuletzt im Sommer in einem Beitrag für das „Wall Street Journal“. Musik sei Kunst und dürfe nicht umsonst angeboten werden, schrieb sie. Spotify kontert, man habe seit dem Start 2008 mehr als eine Milliarde Dollar an die Rechteinhaber überwiesen. Das Unternehmen gibt 70 Prozent der Einnahmen an die Musikbranche weiter.