Die Eingangsfront der Tauberphilharmonie in Weikersheim beim Eröffnungswochenende im Juli. Foto: Tauberphilharmonie

In Stuttgart wird über einen neuen Saal für Klassik- und Popkonzerte diskutiert. Dabei lohnt ein Blick in die Provinz. Zum Beispiel nach Weikersheim, wo in diesen Wochen die neue Tauberphilharmonie ihre Türen öffnet – als Haus für möglichst viele.

Weikersheim - Noch sind die Außenanlagen nicht fertig, und auch das Baustellenschild ist noch nicht abgebaut. „Hier entsteht die Tauberphilharmonie Weikersheim“, steht darauf; die Befestigungsstangen sind allerdings praktisch, denn sichere Abstellplätze für Fahrräder gibt es sonst hier noch nicht. Dicht hinter dem Schild, parallel zu dem behaglich vor sich hin rauschenden Flüsschen Tauber, steht das bereits Entstandene: ein außen fünfeckiger, im lichten Foyer dreieckiger, mit Holzlamellen verkleideter Bau, dessen verglaster Eingangsbereich sich der Stadt zuwendet. An der Tür drückt der Intendant rasch einer Frau das Jahresprogramm in die Hand, weil ein Intendant in einem Team von nur vier Mitarbeitern nie nur Chef, sondern ein Mann für alles ist, und führt die Besucherin dann durch das Haus, das noch nach Holz und Linoleum duftet. „Die Tauberphilharmonie“, sagt Johannes Mnich stolz, „ist kein Hochkulturtempel – auch wenn er so aussieht und auch so klingt. Er soll für alle da sein.“