Tauben können zur Plage werden. Darum ist vielerorts eine Populationskontrolle notwendig. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Taubenschützer nehmen immer wieder verletzte und geschwächte Tiere bei sich auf. Manchmal können diese nicht zurück in die Freiheit.

Tauben werden als Friedens- und Glücksbringer verehrt, aber auch als Ratten der Lüfte verschmäht. Denn in Städten werden sie mancherorts regelrecht zur Plage, ihr Kot verunreinigt Plätze und Gebäudefassaden, und auch eine Übertragung von Krankheiten ist theoretisch möglich. Die im Projekt Stadttaubenmanagement Filder ehrenamtlich Engagierten helfen Privatpersonen und Firmen bei Problemen mit Stadttauben und stehen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

 

Dabei geht es um Aufklärung und Geburtenkontrolle. Die Ehrenamtlichen tauschen echte Eier gegen Attrappen aus, um so die Zahl der Stadttauben zu reduzieren. In den vergangenen drei Jahren waren es 850 Stück. Zudem betreuen sie seit etwa einem Jahr einen Taubenschlag auf dem Parkdeck des Rewe-Centers an der Ulmer Straße in Echterdingen. Mit Erfolg: Die Tiere sind nur noch selten in den Bereichen, in denen sie und ihre Hinterlassenschaften den Kunden lästig waren. Sie haben den Taubenschlag als ihr sicheres Zuhause angenommen und werden dort mit allem versorgt, was sie benötigen.

Darum brauchen die Taubenschützer Geld

„Die ganze Arbeit ist ehrenamtlich, und wir bekommen durch Kooperationen mit dem ansässigen Tierschutzverein und der Stadt Leinfelden-Echterdingen die Futterkosten erstattet“, heißt es in einem Beitrag der Initiative auf der Online-Plattform „Gufundme“. Denn die freiwilligen Helferinnen und Helfer sammeln aktuell Spenden. „Durch Unfälle und Krankheiten nehmen wir teilweise bis zu 40 Tiere in unseren Privatwohnungen auf, um diese adäquat zu versorgen“, heißt es auf der Internetseite. Und weiter steht dort: Leider lasse es sich nicht vermeiden, dass manche Genesungsprozesse etwas dauern oder Tiere hinterher unter Umständen nicht mehr „wildbahntauglich“ seien. Weil für die Tauben auf Dauer ein Leben in einer kleinen Box weder artgerecht, noch lebenswert sei, wollen die Ehrenamtlichen für ihre Pfleglinge eine Voliere bauen. Ein Grundstück dafür ist nach langer Suche gefunden. Jetzt könnte es theoretisch losgehen – vorausgesetzt, dass eine Finanzierung möglich ist. Die Ehrenamtlichen rechnen für die Voliere mit Schutzhaus und Zubehör mit etwa 5000 Euro Kosten.