Max Ballauf (Klaus J. Beherendt, li.), der Streifenpolizist Frank Lorenz (Roeland Wiesnekker) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, re.) stehen vor gleich mehreren Rätseln. Foto: WDR

Die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln zwischen Russenmafia und der Kölner Straßenbahn.

Stuttgart - Der Schauspieler Roeland Wiesnekker schaut immer etwas verorgelt aus der Wäsche, als hätte er die Last der Welt auf den Schultern, das Eigenheim am Abgrund und keinen Grund, auf Sonnenschein zu hoffen. Als Streifenpolizist Frank Lorenz hat er in der neuen Kölner „Tatort“-Episode „Weiter, immer Weiter“ wieder allen Grund für miese Stimmung.

Bei einer Verkehrskontrolle flieht Pascal Pohl (Wolf Danny Homann) und wird prompt von der Straßenbahn überfahren. Im Auto und im Blut des Opfers: synthetische Drogen. Lorenz ist sich sicher: Der Kerl rannte panisch vor die Bahn, weil er von der Russenmafia verfolgt wurde.

Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ermitteln – erst widerwillig, dann notgedrungen. Denn der drogenaffine und völlig „druffe“ Bruder des Opfers (Vincent Redetzki) versucht sich an planloser Selbstjustiz. Zu allem Übel: Die Kölner Ermittler hadern mit dem Umzug des Polizeireviers und mit Kripo-Assistent Norbert Jütte (Roland Riebeling), dessen rheinische Gelassenheit nachweislich selbst die lässigsten Kölner auf die Palme bringt. Außerdem: Wie in aller Welt kann sich der Mann vom Kripo-Gehalt einen Porsche-Oldtimer leisten?

Irgendwie bezeichnend zwischen all den Kölner Befindlichkeiten: In der Rolle des getriebenen Streifenpolizisten Frank Lorenz degradiert Roeland Wiesnekker die allzu behäbig agierenden Ballauf und Schenk klammheimlich zu Randfiguren in ihrer eigenen Show. Wenn das so weiter geht, ist der Vorruhestand nicht weit.

Ausstrahlung: ARD, Sonntag, 06. Januar 2019, 20.15 Uhr