Die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, r) ermitteln. Foto: WDR

Ein Jungesellenabschied, ein Toter und eine Entführung: Die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk haben allerhand zu tun. Kein Wunder, dass Schenk seinen Hochzeitstag vergisst.

Stuttgart - Glück und Unglück, etwas zu nah beieinander: Volltrunken kehrt Ivo Klein in den Morgenstunden von seinem Junggesellenabschied zurück und findet eine Reisetasche voller Geld. Dann wird der junge Vater auf offener Straße totgefahren. Die Fingerabdrücke auf der Tasche und den 500 000 Euro führen die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) allerdings zum Wirtschaftsanwalt Rainer Bertram und einem ganz anderen Verbrechen: Er hat das Geld ursprünglich deponiert – Lösegeld für seine Enkelin Charlotte, die entführt wurde. Die Entführer wiederum drohen, Charlotte zu töten, sollte die Polizei eingeschaltet werden.

„Familien“, der bereits dritte Kölner „Tatort“ in diesem Jahr, ist trotz einiger Pirouetten ein wohltuend konventioneller Kriminalfall: kaum Überbau, keine herbeigeschwurbelte Sozialverklärung und nur in den leisen Tönen mit moralischem Zeigefinger versehen. Etwa wenn Schenk eine Zeugin am Rheinufer ausfindig macht, nachdem sie allzu freimütig ihren Standort im sozialen Netzwerk kundgetan hat.

Norbert Jütte (Roland Riebeling), der neue Assistent bei der Kölner Kripo, festigt unter der Regie von Christine Hartmann derweil seinen Stand als tragikomischer Sidekick für die beiden Kommissare – Herz inklusive. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Freddy Schenk reibt sich nicht nur an den Ermittlungen, sondern auch am vergessenen dreißigsten Hochzeitstag. Solide rheinische Romantik: „Ich kaufe gleich noch Blumen an der Tanke.“ Wer Gatte des Jahres wird, ist schon mal klar.