Wotan Wilke Möhring in der Rolle des "Tatort"-Kommissars Falke Foto: NDR

Es ist Wotan Wilke Möhrings vierter „Tatort“ als Kommissar Falke – und alles muss nun passen, überzeugen, überraschen, faszinieren und ergreifen. Zuviel auf einmal? So wirkt es denn auch in „Die Feigheit des Löwen“.

Es ist Wotan Wilke Möhrings vierter „Tatort“ als Kommissar Falke – und alles muss nun passen, überzeugen, überraschen, faszinieren und ergreifen. Zu viel auf einmal? So wirkt es denn auch in „Die Feigheit des Löwen“ (Buch: Friedrich Ani, Regie Marvin Kren).

Der Bürgerkrieg in Syrien und seine Folgen sind die Folie, die anhaltende Einreisesperre nach Deutschland liefert das Tor, das lukrativen Menschenhandel verspricht. Ein „Tatort“-Motiv, das der SWR für Kommissarin Odenthal fast überstrapaziert hat und für das die Erzähldichte der frühen „Schimanski“-Folgen weiter unerreichter Maßstab bleibt.

Falke ist für die Bundespolizei Schleusern auf der Spur, wird nach einem knapp vorausgeschickten Drama auf einer Autobahnraststätte zu einer verstörten Frau und ihrem Sohn gerufen, nimmt in einem Nachteinsatz und doch im Vorübergehen seinen Verdächtigen fest – und noch bevor der Ermittler die Fäden zusammenführen kann, wissen die Zuschauer schon, dass er in einen hoch brisanten Familienkonflikt gerät. „Homeland“-Bösewicht Navid Negahban sorgt dabei für die dunkle Note, derweil die gebürtige Stuttgarterin Karolin Eichhorn als Frau eines deutsch-syrischen Arztes immer verzweifelter um die doch so lange gelebte Normalität ringt.

Dieser „Tatort“ will viel – und bietet viel, nicht zuletzt durch die hervorragende Kamera (Armin Franzen), doch vor allem Wotan Wilke Möhring und die nicht minder überzeugende Petra Schmidt-Schaller als Falke-Kollegin Katharina Lorenz.

„Tatort – Die Feigheit des Löwen“: Sonntag, 20.15 Uhr, ARD