Das Holi-Festival in Berlin ist von einer indischen Tradition inspiriert. Die Besucher wollen vor allem eines: Spaß. Foto: dpa

Sie kommen in Scharen, um in bunten Farbwolken zu tanzen. Das Holi-Festival in Berlin ist von einer indischen Tradition inspiriert. Die Besucher wollen vor allem eines: Spaß.

Berlin - Countdown beim „Holi-Festival of Colours“: Die Techno-Rhythmen im Reiterstadion des Berliner Olympiaparks setzen aus. Tausende junge Menschen halten am ausgestreckten Arm kleine silberne, mit buntem Farbstaub gefüllte Tütchen in die Luft. Sie blicken gespannt zur Bühne - dort ruft ein Mann mit Vollbart und einem riesigen Hut in ein Mikrofon: „Gleich geht es los.“ Sekunden später gehen bunte Farbwolken auf das Gelände nieder.

Die Karten waren nach 30 Minuten ausverkauft

Rund 12.000 junge Leute feierten am Samstagnachmittag eine Party, die ursprünglich auf ein indisches Ritual zurückgeht. „Die Karten waren nach 30 Minuten ausverkauft“, sagt der 26-jährige Maxim Derenko, einer der Organisatoren. Er hat das Festival gemeinsam mit zwei Freunden im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Nach dem Start in Berlin soll es die Veranstaltung in diesem Jahr noch in zwölf weiteren deutschen Städten geben, etwa in Dresden, Leipzig, Dortmund, Stuttgart und München.

Die Idee hatte ein Freund Derenkos nach einem Indien-Urlaub. Im Norden und Osten des Landes feiern Hindus das Holi-Fest, um den Frühling zu begrüßen. „Die Religion spielt bei uns natürlich keine Rolle“, sagt Derenko. Es gehe mehr um das Gemeinschaftserlebnis, um Toleranz, Respekt und Gleichheit. „Es ist wie ein Kindergeburtstag für Erwachsene.“

Immer zur vollen Stunde wird der Countdown wiederholt. Die Menge jubelt und schreit: „Drei, zwei, eins“. Tausende Menschen schleudern ihre Plastiktütchen mit dem bunten Farbpulver in die Luft. Die Besucher umarmen sich lachend - überall auf ihrer Kleidung verteilt sich der Farbstaub,- rosa, grün, blau.

Der 27-jährige Timo und Sabi (22) sind mit einigen Freunden extra aus dem fränkischen Kulmbach angereist. Schon vor dem Countdown bewerfen er und seine Freunde sich mit dem Farbpulver aus Maismehl. Wie viele andere tragen sie weiße Kleidung, damit der bunte Staub besser wirkt. „Geile Musik, Alkohol, Farben!“, fasst Timo den Reiz der Party zusammen. „Der Staub ist zwar übel, aber es ist trotzdem ein gigantisches Gefühl.“