Zahnbürstenwechsel: „Ein Wechsel ist spätestens dann fällig, wenn sich die Borsten stark nach außen biegen“, sagt Stefan Zimmer, Leiter der Zahnklinik der Uni Witten/Herdecke. Weitere Tipps gibt es auch am "Tag der Zahngesundheit". Foto: Fotolia

Die Stiftung Warentest hat Aufsteckbürsten für elektrische Zahnbürsten getestet: Nicht alle Nachbauten sind zu empfehlen. Und einen Wechsel der Zahnbürste alle drei Monate sehen Experten auch nicht so genau.

Berlin - Zweimal zwei Minuten täglich – so lautet die Faustformel für das richtige Zähneputzen. Zu welcher Zahnbürste dabei gegriffen wird – elektrisch oder Handzahnbürste –, spielt dabei keine große Rolle: In Studien schneidet die elektrische Zahnbürste zwar besser ab als die Handzahnbürste, wenn mit beiden Modellen etwa zwei Minuten lang geputzt wird. Wer länger putzt, kann auch von Hand die Zähne sehr gut säubern. Sinnvoll sind elektrische Zahnbürsten dennoch, sagen Zahnärzte – vor allem für Kinder und ältere Menschen. Denn die kleinen runden Bürsten erleichtern das Putzen auch an den entlegenen Stellen.

Doch so eine elektrische Zahnbürste kann ins Geld gehen: Denn die Aufsteckköpfchen vom Marktführer Braun kosten knapp drei Euro das Stück. Bei einem Sechserpack ist man da schnell 18 Euro los. Kein Wunder  also, dass inzwischen einige Nachahmerprodukte auf den Markt drängen. Die Aufsteckbürsten sind auch für Elektrozahnbürsten der Firma Braun geeignet, kosten aber teils nur ein Euro das Stück.

Die Stiftung Warentest hat diese Kopien nun genauer unter die Lupe genommen. Dabei erhielten die Universal-Wechselköpfe von der Drogeriekette dm die Note „gut“, ebenso die baugleichen Aufsätze von Müller, Real und Syncare, die zwischen 1,83 und 2 Euro pro Stück verkauft werden.

Viele Zahnbürstenaufsätze zerbrechen beim Wechseln

„Sie putzen fast so gut wie das Original und stehen ihm bei der Haltbarkeit in nichts nach“, heißt es in der Zeitschrift „test“. Der einzige Nachteil der günstigeren Alternativen: Sie ließen sich nur schwerer wechseln. Die anderen Nachbauten – etwa von Olaris, TK tech Limited und DB Onlinehandel – fielen beim Qualitätsurteil der Warentester durch. So würden viele Köpfe beim Wechseln zerbrechen. Teils gaben die rotierenden Bürsten beim Putzen den Geist auf.

Grundsätzlich raten die Hersteller dazu, die Aufsteckköpfe alle drei Monate zu wechseln – das hinterfragen die Warentester allerdings deutlich: Bei ihren Tests säuberten die Zahnbürsten auch nach einem Vierteljahr Nutzung die Zähne nicht schlechter als neu gekauft. An diesem Ergebnis änderte auch nichts, dass die gefärbten Borsten verblasst waren. Tatsächlich nehmen es auch Experten mit der Drei-Monats-Regel nicht ganz so genau: „Ein Wechsel ist spätestens dann fällig, wenn sich die Borsten stark nach außen biegen“, sagt Stefan Zimmer, Leiter der Zahnklinik der Uni Witten/Herdecke.

Wichtig sei immer noch, wie man putze – nämlich mit der sogenannten Bass-Technik: Dabei wird die Zahnbürste mit den Borsten schräg zum Zahnfleisch angesetzt, so dass sie zur Hälfte auf dem Zahnfleisch und zur Hälfte auf dem Zahn sitzt. Es folgen nun leichte Rüttelbewegungen, um die Zahnbeläge zu lösen. Weitere hilfreiche Tipps gibt es auch beim diesjährigen "Tag der Zahngesundheit" am 25. September 2014.

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