Die Explosion einer Autobombe ist nicht der ersten Anschlag in der Mittelmeerstadt Dschabla. Aus der Region stammt die Bevölkerungsgruppe der Alawiten, zu der auch Präsident Assad gehört.
Beirut - Bei einem Autobombenanschlag in einer von der syrischen Regierung gehaltenen Küstenstadt Dschabla sind nach Angaben des staatlichen Fernsehens am Donnerstag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden demnach bei der Explosion in der Stadt Dschabla verletzt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von 15 Toten.
Dschabla liegt an der Mittelmeerküste der syrischen Provinz Latakia. Es ist das Kernland der schiitischen Bevölkerungsgruppe der Alawiten, zu der auch Präsident Baschar al-Assad gehört. Wer hinter dem Bombenanschlag steckte, war zunächst unklar. Die Verantwortung übernahm bislang niemand.
Explosion während des Hauptberufsverkehrs
Kusai al-Chalil, der Leiter des Krankenhauses von Dschabla, erklärte, es habe mindestens 30 Verletzte gegeben. Der Polizeichef der Provinz, Jasser al-Schariti, sagte dem Staatsfernsehen, die Explosion habe sich während des Hauptberufsverkehrs ereignet, als sich Regierungsangestellte und Studenten auf einer Hauptstraße der Stadt befunden hätten.
Erste Aufnahmen vom Tatort zeigten ausgebrannte und umgekippte Autos und schwere Schäden an Geschäften entlang einer Einkaufsstraße. Blutlachen säumten die Straße, während Feuerwehrkräfte sich darum bemühten, alle entstandene Brände zu löschen.
Die seit Freitag geltende Waffenruhe im seit fast sechs Jahre tobenden syrischen Bürgerkrieg hatten die Türkei und Russland vermittelt. Die Terrormiliz Islamischer Staat und andere Extremisten sind nicht Teil davon. Mit Ausnahme von schweren Kämpfen um das Barada-Tal nahe der Hauptstadt Damaskus hat die Feuerpause bislang weitgehend gehalten.
In Dschabla hat es in der Vergangenheit mehrere ähnliche Anschläge gegeben. Im Mai erschütterten Explosionen zuerst eine Bushaltestelle, anschließend die Gegend vor einem Krankenhaus, in das Verletzte gebracht wurden. Bei diesem Angriff, zu dem sich der IS bekannte, kamen etwa 120 Menschen ums Leben.