Wird die SWR-Talkshow „Nachtcafé“ nach dem Abschied von Moderator Wieland Backes abgesetzt? Es sei noch nichts entschieden, heißt es beim SWR.
Wird die SWR-Talkshow „Nachtcafé“ nach dem Abschied von Moderator Wieland Backes abgesetzt? Es sei noch nichts entschieden, heißt es beim SWR.
Stuttgart - Der SWR lässt die Zukunft seiner erfolgreichen Talkshow „Nachtcafé“ nach dem Abschied von Gastgeber Wieland Backes weiter offen. Es seien noch keine Entscheidungen gefallen, sagte eine Sprecherin des Senders der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Derzeit sei noch nicht einmal die Frage geklärt, ob es überhaupt weitergehe. Eine Arbeitsgruppe solle auch Vorschläge erarbeiten, in welcher Form die seit 1987 existierende Talkshow fortgeführt werden könne. Die Frage nach einem neuen Moderator sei ebenfalls noch nicht geklärt.
Wieland Backes (67) hatte im Januar seinen Abschied zum Jahresende angekündigt. Er höre „definitiv freiwillig und aus voller Überzeugung“ auf, sagte Backes der dpa. „Niemand hat mit dem Zaunpfahl gewinkt, noch am Stuhl gesägt oder gar versucht, den Stuhl vor die Tür zu stellen.“ Er sprach von einem „harmonischen Ende“, einem „Happy End“ - und so werde auch der Titel seiner letzten Nachtcafé-Sendung am 12. Dezember lauten. Es wird die 705. Ausgabe sein. Rund 5000 Gästen werden am Ende bei ihm zu Gast gewesen sein.
In die Debatte um die Zukunft der Sendung wolle er sich nicht einschalten, sagte Backes. Das sei eine Entscheidung der Redaktion und der Leitung des Hauses. „Es wäre ziemlich anmaßend, wenn ich mich da einmischen würde.“ Er wünsche dem SWR, dass es erfolgreich weitergehe. „Angst, das könnte meine Strahlkraft als Denkmal mindern, habe ich nicht.“ Aus dem Schloss Favorite in Ludwigsburg könne die Sendung wegen Renovierungen nicht mehr kommen. Zuletzt war ein Umzug des Teams nach Baden-Baden im Gespräch, den der Sender aber nicht bestätigte.
Backes will das SWR-Sonntagsformat „Ich trage einen großen Namen“ weitermoderieren. Auch wolle er seine Ausbildung von Nachwuchsmoderatoren an der Hochschule der Medien und sein Engagement im Stuttgarter Literaturhaus intensivieren. Mehr Zeit komme sicher auch seiner Familie zu. „Die Vorstellung, ich wache morgens auf und der Tag ist noch nicht verplant, finde ich einfach hinreißend.“