Kornwestheims Tobias Pichtler setzt sich am Kreis durch. Foto: Werner Kuhnle

Der SV Kornwestheim unterliegt erstmals in dieser Drittliga-Saison zu Hause mit 25:34 (11:18) gegen die Rhein-Neckar Löwen II.

Trainer Alexander Schurr hatte eindringlich gewarnt: „Irgendwann platzt bei den Junglöwen der Knoten, und dann kommen sie.“ Die Hoffnung, dass der besagte Knoten nicht gerade am Freitagabend in der Drittliga-Partie bei den Herren des SV Kornwestheim aufgeht, war jedoch recht schnell verloren. Die Rhein-Neckar Löwen II waren heiß auf ihren ersten Saisonsieg. Das zeigten sie von der ersten Minute an. Mit Löwengebrüll starteten sie ins Spiel in der Osthalle. Definitiv nicht makellos, aber konstant und druckvoll bekämpften sie eindringlich bis zur Schlusssirene die Hausherren. „Sie waren eindeutig die bessere Mannschaft auf dem Platz. Da müssen wir realistisch bleiben“, gestand auch der Coach geknickt.

Zu Beginn sah es noch so aus, als ob die Lurchis mithalten könnten. Auch wenn sich die Fans, die traditionell bis zum ersten Treffer das Team stehend anfeuerten, erst nach über drei Minuten setzen konnten. Da machte nämlich kurz nach der Gästeführung Jan Reusch unverfroren den Ausgleich. Noch eine weitere Viertelstunde konnten sich die Kornwestheimer gut an die Fersen der Gäste dranhängen. Felix Kazmeier verwandelte konstant seine Siebenmeter, und Jan Döll sowie Fabian Kugel ergänzten mit ihren Treffern. Doch dann wurde zunehmend deutlich, wer mehr Bisskraft hatte. Nach fünf Niederlagen in den ersten Partien war es für die jungen Rhein-Neckar Löwen mehr als wichtig, endlich die Kehrtwende zu schaffen. Das wollten sie sich von den bisher so erfolgreichen und gut in die Saison gestarteten SVKlern nicht nehmen lassen.

Kleine Aufholjagd reicht nicht aus

Letztere wirkten an diesem Abend, im Gegensatz zu den bisherigen Partien, etwas verzweifelt und machtlos. Auch Alexander Schurr grübelte am Spielfeldrand. So setzten sich die nun doch übermächtigen Gäste bis zur Pause mit sieben Toren ab. Selbst der angeschlagene Routinier Peter Jungwirth, der nach rund 15 Minuten erstmalig aufs Spielfeld kam, konnte den Löwen nichts entgegensetzen. In der zweiten Spielhälfte änderte sich nicht allzu viel. Die Schurr-Sieben wirkte zwar erstarkt und setzte vereinzelt deutliche Akzente, doch die reichten bei Weitem nicht aus, um die Junglöwen wieder einzufangen. Selbst wenn es kurzfristig den Anschein machte, sie könnten vielleicht eine kleine Aufholjagd wie ihre Gegner am vorherigen Wochenende starten, so wurde dieser Eindruck abermals sogleich zerstört.

Das merkten auch die Fans. Sie waren voll da und unterstützten das Team. Doch der Kampf schien vergebens. „Egal was wir gemacht haben, die Abwehr der Gegner war so was von kompakt“, wusste auch Schurr. Vorne wie hinten ging trotz Einsatzes und Willens nicht viel – und auch zu viel schief. Die Lurchis kamen nicht mehr heran und mussten sich letztendlich mit 25:34 geschlagen geben. „Wir danken den Fans. Sie haben großartig geholfen. Wir müssen jedoch gestehen, dass an diesem Abend eindeutig das bessere Team gewonnen hat“, sagte Alexander Schurr abschließend.

SV Kornwestheim: David, Henke – Wolf, Bartsch (2), Reusch (2), Henke, Jungwirth (2), Zeppmeisel, Kugel (1), Kazmeier (10/6), Tinti, Schoeneck, Lantella (4), Pichler (1), Döll (1), Hiller (1), Joneleit (1).