Super Mario und Donkey Kong sind bereits seit dem Videospiel-Steinzeitalter Feinde. Bei Super Smash Bros. Ultimate treffen sie aber auch auf Charaktere, mit denen sie nie zuvor zu tun hatten. Foto: Nintendo

Tastengehaue auf der Switch: Mit Super Smash Bros. Ultimate liefert Nintendo einen gelungenen Prügelspaß. Der Umfang des Titels kann den Spieler aber auch erschlagen.

Stuttgart - Wenn es eine schöne Nachricht ist, dass sich Familie und Freunde zur gemeinsamen Hauerei im Wohnzimmer treffen, kann es sich nur um das Videospiel Super Smash Bros. handeln. Seit 1999 gelingt Nintendo mit der Videospielserie die Verbindung von niedlichen Charakteren und Prügelerlebnis. Im Dezember erschien mit Super Smash Bros. Ultimate der neueste Teil für die Switch, den wir getestet haben.

Spielinhalt

Den Zusatz „Ultimate“ trägt das Spiel nicht zu unrecht: 74 Kämpfer, mehr als 100 Arenen, 800 Musiktitel und mehr als 1000 Geister, die im Kampf unterstützend wirken – das neue Super Smash Bros. geizt wahrlich nicht mit Auswahlmöglichkeiten. Die wichtigste Neuerung ist der Einzespielermodus „Stern der irrenden Lichter“. Darin muss Kirby die anderen Charaktere aus den Fesseln von der bösen Macht Kyra befreien, die Mario, Donkey Kong und Co. zu fremdgesteuerten Geistern versklavt hat. Darüber hinaus gibt es acht weitere Spielmodi für Einzelspieler oder Gruppen.

Stärken

Super Smash Bros. Ultimate punktet durch seine riesigen Umfang in allen Bereichen. Was bei der Vielzahl an Charakteren besonders positiv auffällt: Beim Balancing der Kämpfer hat Nintendo viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Jede der 74 Figuren wirkt etwa gleich stark, hat jedoch seine eigenen Vor- und Nachteile.

In die neue Solo-Kampagne „Stern der irrenden Lichter“ haben die Macher viel Herzblut gesteckt. Die Karte, auf der man das Abenteuer erkundet, ist groß und schön gestaltet, die Kämpfe unter besonderen Bedingungen sind kurzweilig und motivierend. Allein hier kann der Spieler mehr als 20 Spielstunden investieren. Am meisten Spaß machen aber nach wie vor die verschiedenen Mehrspielermodi, in der die Spieler einzeln oder als Teams mit- und gegeneinander antreten können.

In diesem Trainer wird der Spielmodus „Stern der irrenden Lichter“ vorgestellt:

Optional lassen sich für jede Partie Einstellungen ein und ausschalten. Das bietet dem Spieler zusätzliche Freiheiten und immer wieder neue Anreize für ein munteres Tastengehaue.

Schwächen

Super Smash Bros. mit den Joy Cons – den Standard-Controllern der Switch – zu spielen, macht nicht wirklich viel Spaß. Die Steuerung wirkt unpräzise und bei der Vielzahl von Knöpfen, die während einer Partie gedrückt werden, geht viel daneben. Besonders im Multiplayermodus macht sich diese Schwäche bemerkbar.

Der Solo-Kampagne, so schön die Oberfläche optisch auch gestaltet wurde, fehlt es an erzählerischer Tiefe. Nach einem einleitenden Video zur Geschichte gibt es eigentlich nur noch virtuell auf die Zwölf. Weitere Erklärungen zum Geschehen: Fehlanzeige. Außerdem können die vielen Möglichkeiten, die das Spiel bietet, erschlagend wirken – besonders in der Kampagne. Der Spieler kann nicht nur zu jedem Gegner passende Begleiter (Geister) auswählen, von denen es mehr als 1000 Stück mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt, sondern auch seine Fähigkeiten noch über einen Entwicklungsbaum verbessern. Da geht der Überblick schnell verloren.

Fazit

Super Smash Bros. Ultimate ist nicht perfekt, aber ein sehr gut gelungenes Prügelspiel für unterschiedliche Altersgruppen. Die Möglichkeiten sind dank vieler Charaktere, Arenen und Optionen immens und sorgen für einen sehr langlebigen Spielspaß, an dem auch die Solo-Kampagne ihren Anteil leistet. Hier hätte Nintendo allerdings noch etwas mehr Geschichte und Hintergrund spendieren dürfen und gleichzeitig die Nebenoptionen übersichtlicher gestalten können. Die Joy Cons sind zum Spielen zudem nicht zu empfehlen – ein klassischer Controller ist die bessere Wahl.

Super Smash Bros. Ultimate ist ab 12 Jahren freigegeben und kostet rund 70 Euro.

Grafik: 4 von 5

Spielspaß 4,5 von 5

Atmosphäre 4,5 von 5