4400 neue Lehrer stehen im Herbst vor ihren Schülern - nicht genug für den Lehrerverband.

Stuttgart - Im kommenden Schuljahr sollen im Südwesten 4400 junge Lehrer zum ersten Mal in den Klassenzimmern stehen. Darunter seien einige Teilzeitkräfte, so dass rund 3900 Stellen wieder besetzt würden, erklärte das Kultusministerium am Freitag in Stuttgart. Die Zahl der Stellen erhöht sich aber nicht, denn die neuen Kräfte ersetzen bisherige Lehrer, die aus dem Schulbetrieb ausscheiden.

Weil die Schülerzahl sinkt, wertet die Regierung das Aufrechterhalten der Lehrerstellen dennoch als Erfolg. Die Einstellungen seien „ein deutliches Zeichen“ dafür, wie wichtig der Regierung eine gute Unterrichtsversorgung sei, sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD).

Dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) ist die Zahl der Neueinstellungen noch nicht hoch genug. Die von der Regierung behauptete Unterrichtsversorgung „in allen Schularten auf einem hohen Niveau“ sei eher „Wunschdenken“ als „Schulwirklichkeit“. Es gebe zu wenige Vertretungslehrer und auch der sogenannte Ergänzungsbereich mit seinen speziellen Förderangeboten komme noch zu kurz, teilte der Verband in Stuttgart mit.

Im vergangenen Jahr waren noch rund 4850 Lehrer in ihre Schullaufbahn gestartet, damals sei wegen der Absenkung des Klassenteilers auf 30 Schüler ein hoher zusätzlicher Bedarf entstanden, hieß es aus dem Ministerium. Bei den neuen Lehrern 2012/2013 sollen noch im Juni rund 2900 der Stellen besetzt werden.