Bis Ende Oktober haben die Stuttgarter Ordnungsbeamten in diesem Jahr bereits 15.199 Strafzettel verteilt – an Autofahrer, die die vorgeschriebene grüne Umweltplakette nicht an ihren Fahrzeugen befestigt hatten. „Wir kontrollieren mehr als früher und auch in den Außenbezirken“, heißt es bei der städtischen Verkehrsüberwachung.
Stuttgart - Fast täglich werden sie dutzendfach fündig: Bis Ende Oktober haben die Stuttgarter Ordnungsbeamten in diesem Jahr bereits exakt 15 199 Strafzettel verteilt, weil an den Autos die vorgeschriebene grüne Plakette fehlte. Damit liegt man in etwa auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr: 2014 wurden 18 414 derartige Verstöße bei Kontrollen des ruhenden Verkehrs registriert.
Vor einigen Jahren war dies noch deutlich anders. 2012 etwa gab es lediglich 257 Strafzettel. Dieser explosionsartige Anstieg hat seine Ursache in einer Gesetzesänderung. Anders als früher muss bei den Kontrollen nicht mehr der Fahrer angetroffen werden. Seit April 2013 gilt die sogenannte Halterhaftung. Dadurch genügt es, wenn die Plakette fehlt, damit ein Strafzettel verteilt werden kann. „Wir kontrollieren mehr als früher und auch in den Außenbezirken“, sagt Joachim Elser, der Leiter der städtischen Verkehrsüberwachung. Unter jenen, die erwischt werden, sind häufig auch Touristen aus dem Ausland; beispielsweise Schweizer, die demnächst wieder zahlreich zum Weihnachtsmarkt in Stuttgart mit dem Auto anreisen werden.
Die grüne Plakette ist Bestandteil der sogenannten Umweltzonen, durch die die Luft in Baden-Württemberg verbessert werden soll. In der Region gibt es diese Zonen außer in Stuttgart noch in Ludwigsburg und Umgebung, Leonberg/Hemmingen und Umgebung, in Herrenberg, Urbach und Wendlingen, Die Zahlen dort sind im Vergleich zur Landeshauptstadt nicht derart auffällig. In Herrenberg etwa wurden im Jahr 2013 im ruhenden Verkehr 571 Verstöße geahndet, im Folgejahr gab es einen Rückgang auf 311 Verstöße. „Der Fuhrpark erneuert sich insgesamt, es gibt ja kaum mehr Autos mit gelben oder roten Plaketten, das wird jedes Jahr besser“, erläutert Hans-Peter Rapp, Leiter des Ordnungsamts in Herrenberg.