Die insolvente Bäckereikette Max Lang mit Sitz in Freiberg/Neckar ist gerettet. Eine Münchner Unternehmensholding will viele Filialen moderner gestalten - allerdings fallen auch 109 Jobs weg.
Freiberg Am Neckar/Stuttgart - Die insolvente Bäckereikette Max Lang mit Sitz in Freiberg/Neckar (Kreis Ludwigsburg) ist gerettet. Die in München ansässige internationale Unternehmensholding Quantum Capital Partners übernimmt die Max Lang Bäckerei-Konditorei und die Bäckerschmiede (Stefansbäck). Das teilte der Stuttgarter Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery von der Kanzlei Grub Brugger am Montagabend mit. Am harten Sanierungskurs, den der Anwalt schon vor Monaten verkündet hatte, kommt die Belegschaft aber trotzdem nicht vorbei. 109 Jobs fallen weg, 64 in den Filialen und 45 am Firmensitz. „Die Kündigungen sind schon ausgesprochen, und je nach Kündigungsfrist haben die Mitarbeiter das Unternehmen bereits verlassen“, sagte Pressesprecher Veit Mathauer.
Künftig hat die Bäckerei-Gruppe noch 118 Filialen mit knapp 400 Mitarbeitern. In Baden-Württemberg sind 18 eigene und elf verpachtete Filialen von den Schließungen betroffen. Allein in Stuttgart machen 15 Bäckereifilialen dicht, darunter zwei verpachtete. „Fast alle Filialen, die im Rahmen des Sanierungsplans geschlossen werden sollten, sind bereits geschlossen“, sagte Mathauer. Das Sanierungskonzept soll bis Ende desMonats abgeschlossen sein.
Laut Mathauer werden die Investoren vermutlich viele Filialen modernisieren, damit sie dem Standard heutiger Bäckereien entsprechen und somit auch wieder konkurrenzfähig sind. Die Geschäfte sollen hinterher zum Beispiel heller und freundlicher aussehen. „Die Qualität der Bäckereien ist gut, doch ein Großteil ist auf dem Stand der 1980er Jahre und wenig einladend“, sagte Mathauer.
Die Bäckereikette Max Lang hatte Ende Januar – 80 Jahre nach ihrer Gründung – einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ursprünglich beschäftigte die Kette rund 550 Mitarbeiter in 150 Filialen in Baden-Württemberg und Bayern.