Die Daimlerstraße in Bad Cannstatt als Weltkugel: Mit einer besonderen Foto-Technik werden Straßen zu eigenen Planeten. Foto: Oliver Hufen

23 Stadtbezirke, 23 Straßen, 23 kleine Welten: In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Medien zeigen wir Stuttgarter Straßen aus ganz neuen Perspektiven.

Stuttgart - Von der Alten Stuttgarter Straße in Botnang bis zur Veitstraße in Mühlhausen: In den Straßen Stuttgarts stecken jede Menge spannende Geschichten. Gute Nachbarschaft, familiengeführte Geschäfte, Lieblingskneipen, besondere Gebäude und schöne Hinterhöfe – es gibt viele Gründe, die eine Straße lebens- und liebenswert machen. In unserem Online-Angebot stellen wir in den kommenden Wochen aus den 23 Stuttgarter Stadtbezirken jeweils eine typische Straße aus ungewohnten Perspektiven vor. Das Online-Angebot ist eine Ergänzung der stadtweiten Serie, die sich aktuell im sublokalen Teil der StZ und der StN mit den Besonderheiten der 23 Straßen auseinandersetzt.

In Kooperation mit dem Master-Studiengang Elektronische Medien an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart sind so zahlreiche kleine Mosaiksteine entstanden, die die ausgewählten Straßen vielfältig erlebbar machen. Die sechs HdM-Studierenden Filiz Gärtner, Nicole Geißler, Oliver Hufen, Mirco Jüngling, Ina Mäschle und Julia Schwarz haben im vergangenen Sommersemester in enger Zusammenarbeit mit der Lokal- und der Online-Redaktion ein Konzept entwickelt und umgesetzt, das ein multimediales Bild von 23 Stuttgarter Straßen ergibt und ihre Besonderheiten zeigt.

„Wir haben uns das Konzept für die Print-Ausgabe angesehen und Ideen entwickelt, die wirklichen Mehrwert bieten und gleichzeitig mit überschaubarem Aufwand realisierbar sind“, sagt Lars Rinsdorf, der das Lehrprojekt an der HdM leitete. So entstanden beispielsweise Zeitraffer-Videos von neuralgischen Punkten sowie Kamera-Streifzüge, die die Straßen im Bewegtbild vorstellen. Beliebte Plätze, Geschäfte und Kneipen werden mit 360-Grad-Panoramen auch zu Hause am Computer begehbar. Eine spektakuläre Sichtweise bieten zahlreiche Globus-Panoramabilder: mit einer speziellen Fototechnik wird so aus der Straße eine eigene kleine Weltkugel. In manchen Bilderserien geht es in die Kanalisation, andere Aufnahmen zeigen interessante Ausblicke über die Dächer Stuttgarts. Einige Anwohner haben uns auch einen exklusiven Blick in ihre Gärten und Hinterhöfe werfen lassen. Fotostrecken stellen zudem die Entwicklung der Straßenzüge im Lauf der Zeit dar: historische Aufnahmen wurden in aktuelle Straßenszenen eingebaut, um die Veränderungen sichtbar zu machen.

Straßen werden am Computer erlebbar

Audio-Slideshows – das sind Fotos, die mit einer Tonspur unterlegt werden – porträtieren Anwohner besonders authentisch. So erzählt beispielsweise Helmut Gehrung aus Plieningen von seinem Leben als Nebenerwerbslandwirt. Und der Leiter der Jugendherbergen an der Haußmannstraße und im Neckarpark, Gerrit de Vries, erklärt, was ihm an Stuttgart besonders gefällt.

Durchschnittsalter der Anwohner, Wohndauer, Kosten pro Quadratmeter: In Grafiken werden interessante Daten und Fakten aus öffentlichen Quellen visualisiert. „Wir waren durchaus überrascht, auf was für Zahlen man in der Verwaltung stößt“, sagt die Masterstudentin Filiz Gärtner, die für dieses Format verantwortlich war, „selbst die Zahl der Strafzettel pro Straße ist dokumentiert.“

Die realen Schauplätze der Videos, Fotos, Grafiken und Textporträts sind auf der Website in digitalen Karten verortet und geben einen Überblick über das Leben an den vorgestellten Straßen.

Hier geht es zu den bisher erschienenen Teilen der Straßengeschichten.