Ein überquellender Briefkasten signalisiert Einbrechern, dass die Bewohner im Urlaub sind. Foto: Archiv dpa Foto:  

Wer in Urlaub fährt, sollte ein paar Regeln beachten, um Einbrecher fernzuhalten.

Stuttgarter Norden - Endlich Sommerferien! Wenn die Autobahnen voll sind, verwaisen viele Häuser und Wohnungen für ein paar Wochen. Doch auch einige Langfinger scheinen dann Urlaub zu machen, denn: „Die Einbruchshochzeit liegt eher in der dunklen Jahreszeit“, sagt Harald Dörfler, der Leiter des Einbruchdezernats beim Polizeipräsidium Stuttgart. „Im Sommer ist es eher ruhiger. Das heißt aber nicht, dass dann nicht eingebrochen wird.“

Um das Risiko eines Einbruchs zu reduzieren, sollte von außen nicht deutlich erkennbar sein, dass die Bewohner verreist sind. „Das lockt Einbrecher natürlich an“, sagt Dörfler. Zum Beispiel sollten die Rollläden nicht dauerhaft unten bleiben und der Briefkasten nicht überquellen. „Hier ist gute Nachbarschaft gefragt“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Aber nicht nur beim Briefkastenleeren misst er den Anwohnern aus der unmittelbaren Umgebung eine hohe Bedeutung zu. „Man braucht wachsame Nachbarn“, sagt Dörfler. In Mehrfamilienhäusern sollten die Hausbewohner ein Auge darauf haben, ob fremde Personen im Haus unterwegs sind. Bei Einfamilienhäusern zählt der aufmerksame Blick ins Nachbargrundstück. „Wenn jemandem etwas nicht ganz hasenrein vorkommt, sollte er unbedingt die Notrufnummer 110 anrufen“, sagt Dörfler. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen.“ Wenn möglich, sollte der Polizei dann die verdächtige Person beschrieben oder eine Fahrzeugnummer genannt werden.

Auch anhand technischer oder baulicher Mittel lassen sich Häuser und Wohnungen sicherer gestalten. Die Kosten sollten laut Dörfler nicht gescheut werden, denn „der Schaden ist meistens wesentlich höher als das Nachrüsten mit einem sinnvollen Einbruchschutz“. Er empfiehlt zum einen, an der Haustüre Zweitschlösser anzubringen. Wichtig seien zudem abschließbare Fenstergriffe. Diese reichten aber nicht aus, weil sie nicht gegen das Aufhebeln der Fensterflügel schützen. Sie sind laut Dörfler nur in Verbindung mit einem einbruchhemmenden Fensterbeschlag sinnvoll. Ferner rät der Fachmann, häufig offene Fenster wie zum Beispiel an der Toilette mit Gittern zu sichern. Allerdings dürften vor Aufenthaltsräumen keine Gitter angebracht werden, um die Flucht- und Rettungswege frei zu halten. Normale Rollläden wiederum dienten in erster Linie als Sichtschutz und machten die Wohnung nicht sicherer, „denn sie sind hochschiebbar“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Automatische Zusatzsperren könnten die Sicherheit verbessern.