Die Johanneskirche in Zuffenhausen wird zum Corona-Schnelltest-Zentrum. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner

Eine Stuttgarter Kirche wird zum Corona-Schnelltestzentrum. In der evangelischen Johanneskirche in Zuffenhausen können sich demnächst Menschen auf das Virus überprüfen lassen.

Stuttgart - Schnelltests am Taufstein, die Laborauswertung zwischen Altar und Orgel: Im Kampf gegen das Coronavirus bietet ein Stuttgarter Gotteshaus seine Hilfe an. Ab dem 12. Februar soll sich die evangelische Johanneskirche im Ortszentrum von Zuffenhausen in ein kommerzielles Corona-Schnelltestzentrum verwandeln. Auswirkungen auf den Kirchenbetrieb wird das Ganze nicht haben. Denn wegen Heiz- und Lüftvorschriften könne der Kirchenraum aktuell ohnehin nicht für Gottesdienste genutzt werden, erläutert die Zuffenhäuser Dekanin Elke Dangelmaier-Vinçon den Vorschlag der Gemeinde.

Der Antikörper-Schnelltest am Altar kostet 49 Euro

Die Schnelltests werden ab kommender Woche von einem privaten Unternehmen angeboten, das bereits mehrere Standorte in der Landeshauptstadt betreibt. Ein Antikörper-Schnelltest kostet laut SÜD GmbH mit Sitz in Frickenhausen 49 Euro und ein SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltest 39 Euro. Für Berechtigte nach der Bundes- oder Landesstrategie soll die Testung den Angaben zufolge kostenlos sein.

Verantwortlich für die Tests sind die zwei Mediziner Johannes Stirnkorb und Frank Mürdel. „Den Kontakt zur Evangelischen Kirche in Stuttgart haben wir direkt über ein aktives Mitglied der Zuffenhäuser Kirchengemeinde bekommen“, sagt Mürdel.

Der Evangelische Kirchenkreis Stuttgart verspricht, dass das Testergebnis bereits nach 15 bis 20 Minuten vorliegt. Menschen, die sich auf das Virus testen lassen wollen, können dies nach Voranmeldung unter www.covid-bw.de von Montag bis Freitag im Zeitraum von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr und samstags von 10 Uhr bis 14 Uhr ohne lange Wartezeiten tun.

Die Osterkerze brennt als Zeichen der Hoffnung

Ein besonderes Detail darf bei den Corona-Tests in der Kirche aber auf keinen Fall fehlen: Während der Testzeiten soll die Osterkerze brennen – als Zeichen der Hoffnung und der Auferstehung, wie Dekanin Dangelmaier-Vinçon berichtet. Als Kirche wolle man den Menschen Begegnungen ermöglichen. „Deshalb wollen wir einen Beitrag dafür leisten, dass zwischenmenschliche Kontakte ohne Ansteckungsgefahr möglich sind.“

Die Initiative dürfte auch Politikern entgegenkommen. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hatte sich kürzlich vehement dagegen ausgesprochen, die Impfzentren im Land als Corona-Testzentren zu nutzen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hingegen hatte zuvor vorgeschlagen, an den kommunalen Impfzentren im Land auch Corona-Tests anzubieten.

Lucha und Eisenmann hatten sich zuvor nach einem offenen Streit über die Corona-Teststrategie darauf verständigt, Tests an Kitas und Grundschulen auszuweiten. Das Personal an Bildung- und Betreuungseinrichtungen in Präsenz soll zunächst bis Ostern ein Angebot von zwei Schnelltests pro Woche erhalten, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Ministerien vom Freitag.