Die sportliche Führungsmannschaft der Blauen: Sportdirektor Zeyer (M.), Trainer Steffen (li.) und Co-Trainer Ristic Foto: Baumann

Die Blauen treffen im DFB-Pokal auf Titelverteidiger VfL Wolfsburg – Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer erinnert an seinen ganz besonderen Triumph über die Wölfe.

Stuttgart - Wer gegen Wölfe kämpft, muss auf die Zähne beißen können. Kaum einer weiß das besser als Michael Zeyer. Dem Sportdirektor von Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ist es schon einmal gelungen, den VfL Wolfsburg aus dem DFB-Pokal zu werfen, das mag zwar schon ein paar Jährchen her sein, doch die Umstände waren so besondere, dass sich der 47-Jährige gut daran erinnert. Es war am 28. November 2000, Zeyer spielte beim MSV Duisburg. „Ich hatte mir im Spiel den Fuß gebrochen“, erzählt er, „ich habe mich behandeln lassen und spielte weiter.“ Doch nach 42 Minuten musste er doch vom Feld – der MSV schlug die Wölfe 5:4 nach Elfmeterschießen; erst am nächsten Tag ließ Zeyer den schmerzenden Fuß untersuchen und erhielt die Diagnose. „Das ist die Einstellung, die nötig ist, um gegen den VfL Wolfsburg weiterzukommen“, sagt Michael Zeyer mit einem schelmischen Grinsen und fordert zwar Opferbereitschaft, jedoch nicht in diesem Maße.

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Nun erwartet der Sportdirektor nicht, dass sich die Blauen an diesem Samstag (15.30 Uhr) die Knochen brechen, um den Titelverteidiger und Supercup-Sieger, der auf den verletzten Andre Schürrle verzichten muss, in der ersten Runde aus dem Wettbewerb zu kegeln, doch er erhofft sich eine besondere Portion Motivation. „Es ist doch klasse, gegen eine mit Stars gespickten Mannschaft antreten zu dürfen“, sagt Zeyer, „das sind schon Höhepunkte – im vergangenen Jahr gegen Borussia Dortmund und nun gegen den VfL Wolfsburg.“ Auch für die Stuttgarter Fans sei die Erstrunden-Begegnung ein echter Leckerbissen, vor allem auch deshalb, weil die Partie im Gazistadion auf der Waldau stattfindet und nicht wie das Match gegen den BVB in der großen Mercedes-Benz-Arena. „Da kommen die Zuschauer bis auf ein paar Meter wirklich hautnah an die Bundesliga-Stars ran“, sagt er.

An der Tageskasse gibt es noch Tickets

Dass die Kickers erneut an den Neckar umziehen, war schnell vom Tisch. Zum einen war unstrittig, dass die Wölfe nicht ganz so viele (neutrale) Fans mobilisieren werden wie der BVB, zum anderen wollten die Blauen den Vorteil des engen Gazistadions nicht aufgeben. „Es ist doch immer etwas anderes, ob du in deiner angestammten Heimspielstätte antrittst oder nicht“, bemerkt Zeyer, „das weiß jeder Fußballer. Außerdem hoffen wir, dass die massive Unterstützung unserer Fans dort noch hilfreicher sein wird.“ Das Stadion ist aber nicht ausverkauft, an den Tageskassen (ab 13.30 Uhr) liegen noch ausreichend Stehplatz-Tickets.

Nach dem DFB-Pokal geht es für die Kickers im WFV-Pokal dann gegen den nächsten Titelverteidiger. Der Termin für die Partie beim Oberligisten SSV Reutlingen ist allerdings nicht so einfach festzulegen – nach langem Hin und Her sieht es ganz so aus, als würde das Spiel am 19. August im Kreuzeichestadion über die Bühne gehen. Und dann sind die Kickers der Favorit.