Die Kickers schaffen den Aufstieg in dieser Saison nicht mehr Foto: Pressefoto Baumann

Die ohnehin nur noch theoretischen Chancen auf den Aufstieg verspielt Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers mit dem 0:0 gegen RW Erfurt. Das Ergebnis reicht jedoch, um sich die Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal-Wettbewerb zu sichern.

Stuttgart - Der Aufstieg ist nun auch rechnerisch nicht mehr möglich, dafür hat Drittligist Stuttgarter Kickers mit dem 0:0 gegen Rot-Weiß Erfurt am vorletzten Spieltag Platz vier gesichert. Die garantierte Einnahme von 140 000 Euro aus dem DFB-Pokal wird für Verstärkungen benötigt.

Spiel gegen Erfurt: Es gab kein Fußballfest im letzten Heimspiel. Doch die Fans feierten Team und Trainer für eine starke Saison mit Bannern und Sprechchören. Auf dem Weg zurück in die Kabine blickte Horst Steffen auf den Bildschirm mit der Tabelle: „Sieht doch nicht schlecht aus“, sagte der Kickers-Coach mit einem Lächeln. „Ich bin stolz darauf, was die Mannschaft geleistet hat.“

Abschiede und Ehrungen: Torwart Mark Redl, Maximilian Hoffmann und Amar Cekic (alle Ziel unbekannt) wurden verabschiedet, genauso Co-Trainer Timm Fahrion (pausiert). Kapitän Enzo Marchese wählten die Fans zum Spieler des Jahres.

Personalplanungen: Bei Nick Fennell, Fabian Gerster und Randy Edwini-Bonsu laufen die Verträge aus, die Zeichen stehen tendenziell eher auf Trennung. Den Vertrag mit Elia Soriano würden die Kickers gerne verlängern, das erste Angebot hat der Stürmer ausgeschlagen. Fest stehen die Zugänge von Gratas Sirgedas (VfB II) und Edisson Jordanov (Borussia Dortmund II).

Bei Erich Berko (VfB II) fehlt nur noch die Unterschrift. Mit Abwehrspieler Manuel Bihr (1. FC Nürnberg II) sind die Gespräche schon sehr weit. Kommen wird auf jeden Fall noch ein Torwart, einer der Kandidaten ist Ex-Kickers-Jugendkeeper Jasmin Fejzic (VfR Aalen). Auch nach einem erfahrenen Innenverteidiger wird noch gefahndet. Was finanziell möglich ist, hängt auch davon ab, ob Mittelfeld-Juwel Besar Halimi geht und welche Ablösesumme die Kickers gegebenenfalls bekommen würden. Halimi selbst hielt sich alle Optionen offen: „Ich fühle mich wohl bei den Kickers, noch ist nichts entschieden.“

Unterbau: Die Anzeichen verdichten sich, dass die Kickers einen Nachfolger für Jürgen Hartmann gefunden haben: Alfred Kaminski (50) ist als Trainer der Oberligaelf und als sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) im Gespräch. Er ist derzeit noch in ähnlicher Funktion bei Regionalliga-Meister Kickers Offenbach tätig. Kaminski war früher Trainer beim 1. FC Saarbrücken und beim FC Homburg sowie sportlicher Leiter der SV Elversberg. Unter Trainer Ralph Hasenhüttl fungierte er als Chefanalytiker und Scout bei Zweitligist VfR Aalen.

Ausblick: Nach dem letzten, bedeutungslosen Saisonspiel an diesem Samstag (13.30 Uhr) bei Holstein Kiel beginnt für die Spieler der Urlaub. Wahrscheinlich startet am 17. Juni die Vorbereitung auf die neue Runde (Auftakt 24. Juli). Im Rahmen des Trainingslagers in Südtirol findet am 11. Juli (16 Uhr, Sportpark Reischach) ein Testspiel gegen Inter Mailand statt.

Als Topfavorit gehen die Kickers zwar nicht ins Rennen, doch intern steht das Ziel fest. „Wir beenden diese Saison als Vierter und wollen uns in der nächsten steigern – was das bedeutet, weiß jeder“, sagte Offensivmann Gerrit Müller. Warnendes Beispiel ist der SV Wehen Wiesbaden. Als Vierter der vergangenen Saison steht der Club aktuell auf Platz zehn.