Bläserobmann Heiko Schoene Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens gibt das Stuttgarter Jagdhornbläserkorps am Samstagvormittag ein Jubiläumskonzert am Bärenschlößle. Auch wenn der Nachwuchs fehlt, schauen die Jagdhornbläser optimistisch in die Zukunft.

Stuttgart - Man benötigt musikalisches Gespür und muss natürlich Noten lesen können – doch vor allem kommt es beim Jagdhornspiel auf die richtige Atemtechnik und die Lippenhaltung an. „Bei manchen dauert es aber mehrere Jahre, bis sie das Jagdhorn richtig blasen können“, sagt Dieter Warkus vom Stuttgarter Jagdhornbläserkorps. Der 77-Jährige ist mit seinem Bruder Helmut eines der erster Gründungsmitglieder.

Zum 50-jährigen Bestehen gibt es an diesem Samstagvormittag ein Jubiläumskonzert am Bärenschlößle. Gerade zur Gründungszeit Mitte der 1960er Jahre waren die Jagdhornbläser gut gebucht. „ Die Leute haben viel getanzt, und zu den Jägerbällen in der Liederhalle kamen 700 Gäste“, erzählt Bläserobermann Heiko Schoene. Besonders stolz sind die Jagdhornbläser auf ihren Hubertusmarsch, der eine einzigartige Partitur besitzt und so nur von ihnen gespielt wird. Komponiert wurde diese vom Trompeter Heinrich Burum. Von 1971 bis 1977 dirigierte er das Stuttgarter Jagdhornbläserkorps.

Bei den Hubertusmessen im Herbst gehört der Hubertusmarsch fest dazu. Dabei sind sie nicht nur in Stuttgart und der Region unterwegs, sondern haben auch schon in Frankreich und in der Schweiz gespielt. „In den Kirchen ist es immer etwas Besonderes. Das Echo macht das Spielen aber auch schwieriger“, sagt Helmut Warkus.

Neben all den Konzerten ist den Mitgliedern des Jagdhornbläserkorps aber auch die Tradition, aus der das Jagdhorn hervorgeht, sehr wichtig. Das Jagdhorn wurde regelmäßig bei großen Gesellschaftsjagden benutzt und diente vor allem zur Kommunikation während der Jagd. Die vielen Signale und Lieder kommen heute aber kaum noch zum Einsatz. „Meistens wird nur noch das Todsignal am Ende der Jagd gegeben. Damit wird dem erlegten Wild die letzte Ehre erwiesen“, erzählt Dieter Warkus.

Trott Nachwuchsproblemen schauen die Jagdhornbläsern optimistisch in die Zukunft. In diesem Jahr spielen sie noch auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt und in der St. Anna-Klinik in Cannstatt. Seit 30 Jahren spielen sie hier für die Patienten und die Belegschaft. Eine weitere Tradition, die sie auf jeden Fall beibehalten wollen.