Rund 100 Demonstranten waren zu der Kundgebung gegen den Gaza-Krieg gekommen. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Bei einer Kundgebung gegen den Gaza-Krieg in der Innenstadt fordern etwa 100 Demonstranten einen Waffenstillstand in Israel. Die Regierung Netanjahus wird scharf kritisiert.

Unter dem Motto „Stoppt den Krieg in Gaza - sofortiger Waffenstillstand!“ haben am späten Freitagnachmittag in der Stuttgarter Innenstadt rund 100 Demonstranten aus dem linken und kirchlichen Spektrum gegen den Angriff Israels auf die palästinensische Autonomieregion protestiert.

„Die israelische Regierung führt Krieg in Gaza, dies kommt einer völkerrechtswidrigen Kollektivstrafe gegen die gesamte Zivilbevölkerung im Gazastreifen gleich und damit einem Kriegsverbrechen“, betonten die Veranstalter der Kundgebung, ein Bündnis der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen (DFG-VK) Baden-Württemberg, der Tübinger Gesellschaft Kultur des Friedens und von Pax Christi Rottenburg-Stuttgart.

Redner der Kundgebung kritisierten in ihrer Stellungnahme, dass „über zwei Millionen Menschen in Gaza abgeschnitten sind von Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten“. Gleichzeitig wurde das „brutale Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten mit mehr als 1400 Toten und 230 verschleppten Geiseln“, scharf verurteilt.

Kritik an der Regierung Netanjahu

Die Linken-Politikerin Heike Hänsel von der Gesellschaft Kultur des Friedens betonte, dass sich die Demonstranten solidarisch mit der israelischen Bevölkerung zeigen, „nicht jedoch mit der Regierung Netanjahu“. Die aktuelle Regierung Israels bezeichnete Hänsel als „rechtsradikal“. Die Gruppierungen, die am Freitag an der oberen Königstraße demonstrierten, verbinden ihre Kritik an Israel mit der Forderung eines Endes der Gewaltspirale im Nahen Osten.

Jetzt seien „Stimmen der Vernunft gefordert, die Verhandlungen für eine israelisch-palästinensische Friedensperspektive mit gleichen Rechten für alle aufzunehmen“, zitierte die Sprecherin von Pax Christi Rothenburg-Stuttgart, Wiltrud Rösch-Metzler, eine zentrale Position die Organisation. Die Organisatoren der Demonstration unterstrichen, sich der Forderung derjenigen Staaten in den Vereinten Nationen anzuschließen, die einen sofortigen humanitären Waffenstillstand erreichen wollen. Gleichzeitig wurde die Bundesregierung aufgefordert, diesbezüglich „ihre Blockadehaltung in der Europäischen Union aufzugeben“. Neben Rösch-Metzler und Hänsel sprach auch der evangelische Pfarrer Reinhard Hauff aus Heiningen bei Göppingen. Er kritisierte unter anderem die israelische Siedlungspolitik.