Julia Göppel, Jessica Hund und Lydia Hurrle (1., 2. und 4. v.l.) freuen sich auf ihre neue Aufgabe. Birgit Reyer (3. v. li.) sagt Ade und hat künftig Zeit für ihre Enkel. Foto: Eglof

Kinder spielen, musizieren und bekommen Geschichten vorgelesen, während Eltern sich austauschen können: So funktioniert die Spielstub’ in Stuttgart-Plieningen seit 14 Jahren. Nun ändert sich etwas.

Plieningen - Viele Eltern haben in den Wintermonaten das gleiche Problem. Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, verlagert sich das Spielen mit den Kindern nach drinnen. Doch mit der Zeit werden selbst die tollsten Spielzeuge und Ideen von Mama und Papa langweilig. Deswegen gibt es in Plieningen nun seit 14 Jahren die Spielstub’ für Kinder bis sechs Jahre und deren Eltern. Dieses Jahr steht ein Wechsel im Organisationsteam an. Gründerin Birgit Reyer gibt ihr Amt an Lydia Hurrle, Julia Göppel und Jessica Hund ab.

„Damals gab es sehr wenige Angebot für Eltern und Kinder. Deswegen kam mir die Idee zur Spielstub’, quasi ein Spielplatz im Winter“, sagt Birgit Reyer, Gründerin der Spielstub’. Auch die ehemalige Diakonin war begeistert von Reyers Idee, und so gab es 2004 die erste Spielstub’. „Am Anfang hatten wir noch kein Spielzeug, deswegen durften wir in den ersten Jahren im Kindergarten spielen“, sagt Reyer. Da die Spielstub’ aber so gut ankam, wurden die Räume bald zu klein, und die Spielstub’ zog zweimal um, bis sie im Gemeindesaal ankam.

Das Programm ist mit den Jahren gewachsen

Das Programm der Spielstub’ ist im Laufe der Zeit immer umfangreicher geworden. „Zu Beginn haben die Kinder hauptsächlich frei gespielt, dazu gab es ein Bastelangebot, und wir haben gesungen oder eine Geschichte gelesen“, sagt Birgit Reyer. Seit drei Jahren ist die Fachpädagogin Christine Gaier Teil des Spielstub’-Teams. „Der musikalische Aspekt in der Spielstub’ wurde durch Christine immer größer. Sie singt und tanzt mit den Kindern, was eine super Abwechslung zum Alltag ist“, sagt Birgit Reyer. Ihr Mann Hans Reyer ist seit zwei Jahren ebenfalls bei der Spielstub’ dabei und unterstützt seine Frau mit kreativen Ideen für die Kinder.

Alle zwei Wochen im Winter heißt es am Donnerstag von 15 Uhr an: Spielstub’. Los geht es mit Freispiel für die Kinder und Kaffee und Kuchen für die Eltern. Danach wird eine Geschichte vorgelesen, und von 16 Uhr an gibt es musikalisches Programm. Abschließend wird gebastelt.

Die ehemalige Leiterin widmet sich ihren Enkelkindern

„Dieses Angebot möchten wir auf jeden Fall beibehalten“, sagt Jessica Hund, eine der drei Nachfolgerinnen von Birgit Reyer. Die drei neuen Leiterinnen sind bereits mit ihren Kindern in der Spielstub’ gewesen. „Wir hätten es alle sehr schade gefunden, wenn es die Spielstub’ nicht mehr gibt“, sagt Lydia Hurrle. „Dort ist jeder willkommen, egal wer man ist. Gerade wenn man neu in Plieningen ist, findet man schnell Anschluss und Geborgenheit.“ Die Spielstub’ sei aber kein Betreuungsangebot, betonen die vier Frauen. Denn die Eltern sollen mit dabei sein und ein Auge auf ihre Kinder werfen. Das Team organisiert nur das Programm. „Uns ist es eben auch wichtig, das Zusammensein von Kindern und Eltern in Plieningen zu fördern. Kinder können mit anderen Kindern spielen und Eltern sich austauschen“, sagt Julia Göppel.

Birgit Reyer ist sich sicher, dass sie ihre Spielstub’ in gute Hände gibt. Doch Kinder werden weiterhin eine große Rolle im Leben des Ehepaars Reyer spielen. Denn sie haben von nun an Zeit, sich um ihre bald zwölf Enkelkinder zu kümmern.