Klischees und Geschlechterkämpfe in „No net hudla!“ Foto: Schauspielbühnen/Martin Sigmund

In der Komödie „No net hudla!“ werden nicht nur urschwäbische Begriffe wiederbelebt, sondern auch Geschlechterklischees. Lohnt der Besuch in der Komödie im Marquardt?

Die Welt ist ungerecht. Deshalb ging der Hof nicht an die Tochter, sondern an die beiden Brüder, die so faul sind, dass schon lang keine Schweine mehr im Stall stehen. Das ärgert Irene jeden Tag aufs Neue, während die Brüder angeln und Sprüche klopfen: „Der deutsche Bauer ist nix mehr wert.“ Willkommen in der Vergangenheit. „No net hudla!“ nennt sich die Produktion in der Komödie im Marquardt, die in Welten führt, die man für längst verblichen hielt. Da tragen Frauen Kittelschürze, Männer stehen unterm Pantoffel nach dem Motto „Wenn i zu spät zum Essen komm, krieg i Stress von meiner Regierung“. Auch das Bauernhaus, das auf Stoffkulissen gemalt wurde, hat seine besten Jahre hinter sich. Gerade recht für die junge Landwirtin aus Stuttgart, die sich vorgenommen hat, das „Schiff auf Kurs“ zu bringen – und die zwei faulen Zausel gleich mit.