Der Königsbau leuchtet im Herbst 2019. Auch dieses Mal will man die Kunden mit bunten Lichteffekten in die City locken. Foto: Kovalenko

Die Einkaufsnacht am Samstag bietet Besuchern mit einer 3D-Bilder-Show am Königsbau etwas Besonderes. „Damit haben wir im Vergleich zu den vergangenen Nächten noch mal eine Schippe draufgelegt“, sagt Citymanager Sven Hahn.

Stuttgart - Weil ihn der Panoramablick aus der Riesenradkabine so fasziniert, könnte City-Manager Sven Hahn jeden Tag eine Runde drehen. Auch an diesem Montag ist der Horizont grenzenlos, die Innenstadt zeigt ihr schönstes Gesicht. Beste Aussichten also für das, was der nahe Zeithorizont andeutet: die lange Einkaufsnacht an diesem Samstag, 30. Oktober, bis 24 Uhr mit dem Titel „Stuttgart leuchtet!“ „Endlich wieder eine anständige Einkaufsnacht“, sagt Hahn erleichtert.

Endlich wieder ein Stück Normalität nach schweren Zeiten für alle, die in und mit der Innenstadt zu tun haben. Das Riesenrad auf dem Schlossplatz spielt dabei eine große Rolle. Nicht nur als Symbol für Lebensfreude, sondern auch für Sicherheit. „Denn seit das Riesenrad da ist, ist der Schlossplatz belebter und die Stimmung ist besser“, sagt Hahn und macht die Rechnung auf: mehr lebensfrohe Menschen, mehr Sicherheitsgefühl.

Dieses war manchen Passanten in der City zuletzt abhanden gegangen: „Uns ist daran gelegen, den Menschen die Freude an einem Besuch in der Innenstadt zurückzugeben. Dafür ist es natürlich wichtig, allen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.“ Hahn ist sich zudem sicher: „Die Leute haben eine neue Lust, in die Stadt zu kommen.“ Aber sie bräuchten Anlässe, wie etwa die lange Marktnacht, die Jazz Open oder eben jetzt die lange Einkaufsnacht. Der Automatismus für einen Besuch in der Stadt sei spätestens in der Pandemie verloren gegangen.

Reutlingen, Tübingen und Metzingen machen es vor

Die Indizien für die neue Lust am Bummeln macht der City-Manager auch an den Berichten aus dem Umland fest: Die verkaufsoffenen Sonntage in Tübingen, Reutlingen und Metzingen fanden eine sehr große Resonanz. Aber auch die Rückmeldungen der Händler nach der langen Marktnacht oder dem Genussplätzle gehen in diese Richtung: Die Umsätze gingen nach oben, die Frequenzen in den Läden seien hoch gewesen. Breuninger habe angeblich den besten Umsatz seit langer Zeit gemeldet.

Gleiches hoffen alle nun auch für den Samstag. Aber auf eine Besucherzahl will sich Sven Hahn nicht festlegen. Vor der Coronakrise kamen etwa 200 000 Menschen. Diese Marke dürfte trotzt der „neuen Lust“ aufs Ausgehen kaum zu erreichen sein. Und das obwohl die lange Nacht am Samstag eine Premiere feiert: Zentrales Element ist eine Licht- und Soundshow, die von 19 Uhr an im Stundenrhythmus stattfindet. „Mit diesem 3D-Mapping, das Bilder an die Fassade des Königsbaus projiziert, legen wir im Vergleich zu den vergangenen Einkaufsnächten noch eine Schippe drauf“, sagt Hahn und genießt wieder den vielversprechenden Horizont.