Die städtischen Kitas – wie diese hier an der Robert-Koch-Straße in Vaihingen – müssen von September an höhere Gebühren kassieren. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Eltern, deren Kinder städtische Kindertagesstätten besuchen, müssen ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Am 1. August werden die Gebühren erhöht. Pro Stunde verlangt die Stadt zehn Cent mehr. Das sei maßvoll, meint die Stadtverwaltung.

Stuttgart - Erstmals seit dem Jahr 2012 werden die Gebühren für den Besuch von städtischen Kindertagesstätten wieder steigen. Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat die neuen Gebührensätze beschlossen, nachdem er bereits im Dezember 2015 den Zielbeschlussgefasst hatte. 39 Stadträte stimmten jetzt für die neuen Gebührensätze, 14 dagegen. Die Stadtverwaltung hatte Kritikern bereits im Dezember entgegnet, die geplante Erhöhung sei maßvoll, zumal es vier Jahre keine Erhöhung gegeben habe.

Künftig wird die Stadt von Eltern mit einem Kindergartenkind pro Betreuungsstunde zehn Cent mehr verlangen. Das summiert sich auf 93 Cent pro Stunde, bei Inhabern einer Familiencard auf 86 Cent. Der Zuschlag für Kleinkinder unter drei Jahren bleibt jedoch unverändert bei 70 Euro bzw. 40 Euro bei Vorlage der Familiencard. Das Essen lässt sich die Stadt mit 70 statt bisher 65 Euro pro Jahr bezahlen. Familien mit Bonuscard sind bei den städtischen Kitas gebührenbefreit, für das Essen bezahlen sie 20 Euro.

Eltern müssen sich an Bring- und Abholregeln halten

Neben den neuen Gebührensätzen beschloss der Gemeinderat auch einige andere Neuerungen in der Satzung, etwa ein vorübergehendes Verbot des Kitabesuchs für Kinder, die von Läusen oder Läusenissen befallen sind. Eltern werden künftig verpflichtet, an Gesprächen über die Entwicklung ihres Kindes teilzunehmen und die Bring- und Abholregeln einzuhalten. Die Regelungen treten am 1. August in Kraft, die höheren Gebühren sind allerdings erst ab September fällig, weil für den Ferienmonat August nichts zu bezahlen ist. Auf ein Jahr gerechnet erhofft sich die Stadt Mehreinnahmen von rund einer Million Euro, im Jahr 2016 werden es nur rund 350 000 Euro sein. Mit den Elternbeiträgen konnte die Stadt 2015 gerade einmal 11,83 Prozent der Kosten decken.