Einsatzkräfte der Polizei am Rotebühlplatz: Ein falscher Amokalarm hielt am Montagabend Stuttgart in Atem. Foto: SDMG

Ein falscher Amokalarm hält Stuttgart in Atem. Jetzt kommen immer mehr Hintergründe ans Licht. Allem Anschein nach wurde der Alarm versehentlich von einer Frau ausgelöst. Muss sie die Einsatzkosten zahlen?

Stuttgart - Der Amokalarm in einem Bildungszentrum in Stuttgart ist am Montagabend offenbar versehentlich durch eine Frau ausgelöst worden.

Eine Überprüfung durch einen Techniker bestätigte eine manuelle Auslösung als Ursache, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Zunächst waren die Ermittler von einem technischen Defekt ausgegangen.

Ersten Ermittlungen zufolge habe die Frau versucht, einen Brandmelder auszuschalten. Dieser war durch die Wasserdampfwolke einer Spülmaschine ausgelöst worden. Dabei hatte die Frau offensichtlich versehentlich den Alarmknopf an der Bedienkonsole betätigt.

Die Beamten prüfen derzeit, ob die Frau, die sich berechtigt in der Bildungseinrichtung aufhielt, für die Einsatzkosten aufkommen muss. Details zu ihrer Person wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Rund 130 Polizisten im Einsatz

Insgesamt waren bei dem Großeinsatz rund 130 Polizisten im Einsatz, dazu etliche Rettungskräfte, Feuerwehr und Kriseninterventionskräfte für die Betreuung.

Ersten Schätzungen zufolge hatten rund 300 Menschen die Bildungseinrichtung bei Alarmauslösung verlassen. Die Beamten brachten nach der Sicherung des Gebäudes rund 150 Menschen ins Freie, die sich in den Räumlichkeiten eingeschlossen hatten.

Nachdem Polizisten das komplette Gebäude durchsucht hatten, konnte Entwarnung gegeben werden. Sie fanden keine Hinweise auf eine Gefährdungslage. Die Besucher der Volkshochschule mussten stundenlang im Haus ausharren.

Die Menschen in dem Gebäude wurden von den alarmierten Kräften psychologisch betreut. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG stellte Busse zur Verfügung. Rund um den Rotebühlplatz kam es wegen des Polizeieinsatzes zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.