Auf Wunsch der Bezirksbeiräte soll auch die B 10/27 ein Fokusraum werden. Grafik: Stadt Stuttgart

Nachdem bereits am 6. März im Bezirksbeirat über das von der Stadt geplante Strukturkonzept Nord diskutiert worden war, stand es in der jüngsten Sitzung erneut auf der Tagesordnung. Einstimmig votierten die Räte für drei statt der zwei ursprünglich vorgesehenen Schwerpunktbereiche.

Zuffenhausen - Nachdem sich der Bezirksbeirat bereits in der Sitzung vom 6. März mit dem „Strukturkonzept Nord“ beschäftigt hatte (wir berichteten), ging die Diskussion in der jüngsten Sitzung in die zweite Runde. Diesmal wurde es konkreter, im Mittelpunkt standen vor allem die Zuffenhäuser Gegebenheiten. Waren seitens der Stadt ursprünglich nur zwei Fokusräume vorgesehen, so votierten die Räte am Dienstagabend vergangener Woche einstimmig dafür, dass es deren drei geben soll.

„Es geht nicht um einzelne Maßnahmen“, betonte Hermann-Lambert Oediger, Leiter der Stadtentwicklung im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, zu Beginn der Diskussion. Vielmehr gelte es, generelle Schwerpunkte festzulegen. Bereits in der Sitzung von vor zwei Wochen hatte sich herauskristallisiert, dass sich die Räte mit den beiden von der Verwaltung vorgeschlagenen Fokusbereichen (dem Stadtteil Rot sowie dem Bereich Schwieberdinger Straße, Unterländer Straße, Ludwigsburger Straße und Bahnhofsumfeld) im Großen und Ganzen einverstanden erklären, aber unbedingt noch einen dritten Schwerpunkt setzen möchten: die Bundesstraße 10/27.

Grundsatzthemen wurden diskutiert

CDU und SPD brachten am Dienstag bereits eigene Grundsatzthemen in die Diskussion ein. So erläuterte CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter, dass seine Fraktion sich auf sechs thematische Schwerpunkte verständigt habe: Die Verbesserung der Luftqualität, den Erhalt und die Schaffung neuer Grünflächen sowie der Forderung nach drei Fokusräumen. Ebenso sei den Christdemokraten wichtig, dass es keine weitere Verdichtung der Wohnbebauung gibt, dass künftig mehr Parkplätze zur Verfügung stehen und dass auch der Gemeinbedarf (Schulcampus, Ärzteversorgung, Altenpflege, Sportstätten und so weiter) mit ins Konzept einfließen müsse.

Hans-Georg Kerler von der SPD stellte die seiner Fraktion wichtigen Punkte vor. Bei deren Ausarbeitung hätten nicht nur die Bezirksbeiräte, sondern beispielsweise auch der Bürgerverein mitgearbeitet. Grundsätzlich, so erläuterte Kerler, solle der Strukturplan eine nachhaltige und ökologische Stadtentwicklung für ein lebenswertes Zuffenhausen fördern. Von besonderer Bedeutung seien dabei folgende Ziele: Klimaneutralität, Verkehrsminimierung, Beendigung des Flächenverbrauchs, Bildungsgerechtigkeit, Vielfalt, Attraktivität sowie ein friedliches gesellschaftliches Miteinander. „Die Lebensqualität verbessern, den Bezirk entlasten“, brachte es Kerler auf den Punkt.

Vor allem soll der Bezirk vom Verkehr entlastet werden

Hermann-Lambert Oediger bedankte sich bei den Räten und sagte, er habe „sehr wertvolle Planungsgrundsätze“ erhalten. Er betonte, dass es nicht nur um Zuffenhausen gehe, sondern eine gemeinsame Vision für den ganzen Norden wichtig sei, bei der auch die Übergänge und die Abhängigkeiten der einzelnen Bezirke berücksichtig würden. Man habe sich deshalb auf möglichst wenig Fokusräume begrenzt, weil so die Übersicht gewährt bleibe und eine Umsetzung der möglichen Maßnahmen wahrscheinlicher wäre.

Claus-Peter Schmid von der CDU zeigte sich mit den Ausführungen des Stadtplaners nicht ganz einverstanden. „Ich wünsche mir mehr Visionen“, sagte er und forderte, dass städtebauliche Akzente gesetzt werden sollten.

Das endgültige Strukturkonzept Nord soll im Herbst beraten und Ende des Jahres vom Gemeinderat beschlossen werden. Am Donnerstag, 7. Juni, wird es im Stuttgarter Rathaus von 18 Uhr an eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.