Die Gewerkschaft Verdi ruft am Mittwoch wieder zum Warnstreik auf. Foto: Stefanie Schlecht

Der Tarifkampf geht weiter. Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen am Mittwoch, 8. März, sind die überwiegend von Frauen getragenen Berufe in Kitas, in der Pflege, in Kliniken und in der Verwaltung. Auch Bäder könnten geschlossen bleiben.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will am Internationalen Frauentag am Mittwoch, 8. März, bei den Warnstreiks im öffentlichen Dienst die Frauen in den Mittelpunkt stellen. Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen sind deshalb die immer noch überwiegend von Frauen getragenen Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst, in der Verwaltung sowie in der Pflege und in den Kliniken. In Stuttgart erwartet die Gewerkschaft am Nachmittag mehrere Tausend Streikende aus der Region zu einer Kundgebung und Demonstration mit der Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle. Gestreikt wird auch in den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen und Rems-Murr sowie in den Städten Mannheim, Freiburg, Karlsruhe und Heilbronn.

Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind unter anderem die Beschäftigten in den Rathäusern und Landratsämtern, in den Kitas und Schülerhäusern, in den kommunalen Bädern sowie Kontrolleurinnen und Kontrolleure der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Der SSB-Fahrdienst und die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) werden hingegen nicht bestreikt.

„Diese Tarifrunde ist auch die Tarifrunde der Frauen“, sagt Hanna Binder, die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin und ergänzt: „Frauen leisten den Löwenanteil der bezahlten und unbezahlten Care-Arbeit. Immer noch sind sie diejenigen, die die Hauptlast der Familienarbeit tragen. Und weil Frauen in der Regel immer weniger verdienen als Männer, sind es nach wie vor sie, die die Arbeitszeit reduzieren, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Sprich: Sie arbeiten doppelt und verdienen die Hälfte.“

Demonstration mit dem feministischen Aktionsbündnis 8. März

Die Streikversammlung in Stuttgart beginnt um 15.30 Uhr auf dem Marktplatz. Um 16.30 Uhr startet die Kundgebung mit Christine Behle und anschließend die Demonstration mit dem feministischen Aktionsbündnis 8. März zum Internationalen Frauentag. Die Verdi-Frauen Baden-Württemberg laden gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Baden-Württemberg zum dritten Digitalen Internationalen Frauentag ein. Das virtuelle Programm wird von 14 Uhr an auf Youtube gestreamt.

Die Stadtverwaltung Stuttgart weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass alle Bäder von dem Streik betroffen sein könnten, also das Leuze, das Mineralbad Berg, das Solebad Cannstatt, die Hallenbäder Sonnenberg, Vaihingen und Zuffenhausen, das Leo-Vetter-Bad sowie das Sportbad Neckarpark. Die Badegäste werden gebeten, sich vor ihrem Besuch zu erkundigen. Telefonisch ist das zum Beispiel bei der Auskunft der Stuttgarter Bäder möglich unter Telefon 07 11 / 216 - 5 78 80.