Claus Weselsky geht bald in den Ruhestand. Foto: dpa/Fabian Sommer

Wieder legt die GDL das halbe Land lahm – dieses Mal gleich für sechs Tage am Stück. Der Gewerkschaftschef Weselsky hält das für richtig.

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat den sechstägigen Streik bei der Deutschen Bahn ab diesem Mittwoch verteidigt. Die Arbeitgeber seien der Gewerkschaft mit ihrem jüngsten Angebot nicht entgegengekommen, sagte Weselsky am Montag in Berlin. „Wir können lesen. Wir wissen, was dort geschrieben steht. Und es ist keine Verhandlungsgrundlage zum Einstieg in einen Verhandlungstermin mit der DB.“

Mit Blick auf einen möglichen neuen Versuch der Deutschen Bahn, den angekündigten Arbeitskampf gerichtlich zu stoppen, zeigte sich der GDL-Chef zuversichtlich. Schon beim vorigen Streik vor rund anderthalb Wochen sei die Bahn mit einem solchen Versuch in zwei Instanzen gescheitert. „Wir sind nicht gestoppt worden, weil unsere Streiks rechtmäßig, verhältnismäßig und zulässig sind“, sagte Weselsky. Ob die Bahn erneut vor Gericht ziehen wird, war am Montag zunächst offen.

Die GDL hatte in der Nacht zum Montag zur insgesamt vierten Streikrunde im Tarifkonflikt bei der Bahn aufgerufen. Im Güterverkehr soll es am Dienstagabend losgehen, im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr. Der Ausstand soll bis Montagabend um 18.00 Uhr andauern. Es ist der längste Arbeitskampf, den Claus Weselsky in seiner bisherigen Zeit als GDL-Vorsitzender ausgerufen hat. Er leitet die Gewerkschaft seit 2008.