Es herrscht strenges Badeverbot im Trevibrunnen in Rom. Foto: IMAGO/UIG

Vom Dresscode bis hin zum korrekten Verhalten am Strand: Im Italienurlaub sollte man die Regeln kennen, sonst kann’s teuer werden.

Tummeln sich Touristen für ihre Fotos vor den Monumenten einer Stadt, ist das für die Einheimischen, die gerade einfach nur von A nach B gelangen wollen, oft nervtötend. Richtig und zu Recht empört sind sie, wenn die Besucher dauerhafte Spuren hinterlassen. In diesem Jahr schafften es mehrere Fälle von Vandalismus in die Schlagzeilen der italienischen Medien: Mitte Juli hat ein 17-jähriger Deutscher in Rom eine Mauer des Kolosseums zerkratzt. Wenige Tage zuvor hatte ein Engländer seinen und den Namen seiner Freundin in das rund 2000 Jahre alte Mauerwerk geritzt. Die Strafen für diese Form des Vandalismus sind enorm: Ein russischer Tourist musste vor einigen Jahren für ein ähnliches Verhalten 20 000 Euro zahlen.

Dass das Zerstören von Mauern – erst recht von historischen Denkmälern – verboten ist, dürfte den meisten Menschen klar sein. Im Italienurlaub gelten aber weitere Regeln, die für Urlauber nicht immer auf der Hand liegen. Seit die Spanische Treppe in Rom 2016 nach aufwendiger Reinigung und Restaurierung wiedereröffnet wurde, sind die einst so geselligen Abende mit Wein und Pizzastücken auf den Stufen passé. Es darf dort heute weder getrunken noch gegessen werden, geschweige denn geraucht.

Besser keine Filmszenen nachspielen

Wer meint, es Anita Ekberg nachtun und wie in der berühmten Filmszene aus „La Dolce Vita“ ein erfrischendes Bad im Trevi-Brunnen nehmen zu müssen, sollte nicht vorschnell die Sandalen von den Füßen streifen: Das Baden in den Brunnen Roms ist prinzipiell nicht gestattet, es handelt sich ja größtenteils um jahrhundertealte Kunstwerke. Wagt man es doch, ins Wasser zu steigen, ist man mit 450 Euro Strafe dabei.

Stichwort La Dolce Vita: Durch Italiens Innenstädte sollte man lieber zu Fuß schlendern als mit dem Auto fahren. Die meisten Stadtzentren haben eine sogenannte Zona Traffico Limitato (ZTL) eingerichtet, in die nur Autos mit besonderer Genehmigung fahren dürfen. Überfährt man die meist elektronische Schranke doch einmal, trudelt etwas später der Strafzettel zu Hause ein.

Bedeckte Oberkörper

Auch außerhalb der Städte gibt es Regeln, die Italien-Urlauber kennen sollten: Auf Sardinien ist es an der Spiaggia della Pelosa verboten, sich auf einem Handtuch niederzulassen. Die vielen Besucher hatten mit ihrem Frottee zu viel Sand vom Strand weggetragen. Wer sein Handtuch ausbreitet oder andere Strandregeln missachtet, muss mit Strafen zwischen 25 und 500 Euro rechnen.

Neben dem nicht intendierten Abtragen von Stränden ist vor allem das bewusste Sammeln von Sand oder Steinen streng verboten. Es drohen Strafen von bis zu 3000 Euro. Wo die meisten Touristen, da auch die meisten Regeln. So scheint es zumindest in Venedig zu sein. Hier sollte man sich auch an den wärmsten Sommertagen nicht dazu verleiten lassen, in einen der Kanäle zu springen. Das Schwimmen in den Wasserstraßen wird mit 350 Euro bestraft – vergangenen Sommer stoppte Bürgermeister Luigi Brugnaro höchstpersönlich einen Kanalschwimmer. Wer sich auf Mauern, Brückenstufen oder einfach nur den Boden setzt und sein Picknick auspackt, muss bis zu 200 Euro berappen. Fehlt auch noch die Oberbekleidung, sind weitere 200 Euro fällig.

Nie mit Holzschuhen auf Capri

Ein ganz bestimmter Dresscode gilt auf Capri, wo es aus Lärmschutzgründen untersagt ist, Holzschuhe zu tragen. Wer trotzdem lärmend durch die Gassen klappert, muss mit einer Strafe von 50 Euro rechnen. In Portofino hingegen darf man seit Anfang Mai nicht mehr ohne Schuhe durch die Straßen spazieren. Dazu hat der pittoreske Ort südöstlich von Genua eine in den Medien als „Selfie-Verbot“ betitelte Verordnung erlassen: Stehen bleiben ist an besonders beliebten Plätzen tagsüber untersagt.