Hereinspaziert: Den rund 37 Meter langen Stollen in Großerlach haben Arbeiter im Jahr 1773 mühselig in den Stubensandstein gehauen. Er ist frei zugänglich. Foto: Frank Eppler

Vor 250 Jahren löste ein Betrüger den Großerlacher Silberrausch aus. Ein Stollen im Ort erinnert an das großspurige Unternehmen, das mit immensen Schulden und einem Gefängnisaufenthalt endete.

Was aus dem Mann geworden ist, den in Großerlach alle nur den „Bergrat Riedel“ nennen, weiß keiner mehr. Den Schaden, den er hinterlassen hat, kann Manfred Pommerer, der Vorsitzende des Heimatvereins Großerlach-Grab, hingegen ziemlich genau beziffern: Umgerechnet rund 230 000 Euro haben Riedels Geschäftspartner im Jahr 1773 in ein angeblich lukratives Silberbergwerk in Großerlach investiert – und nichts dafür bekommen. Dabei hatte Riedel den Mitgliedern der 1773 flugs neu gegründeten Companie, einer Art Aktiengesellschaft, einen jährlichen Gewinn von in heutiger Währung zwei Millionen Euro in Aussicht gestellt.