Unsere Leser im Garten des Künstlers Karl-Ulrich Nuss Foto: Leif Piechowski

Für drei Dinge ist Weinstadt-Strümpfelbach bekannt: Wein, Fachwerk und die Künstlerfamilie Nuss. Die Gewinner der Verlosung „60 plus“ von Stuttgarter Nachrichten und dem Stuttgarter Verkehrsverbund konnten sich von all dem am Donnerstag überzeugen.

Für drei Dinge ist Weinstadt-Strümpfelbach bekannt: Wein, Fachwerk und die Künstlerfamilie Nuss. Die Gewinner der Verlosung „60 plus“ von Stuttgarter Nachrichten und dem Stuttgarter Verkehrsverbund konnten sich von all dem am Donnerstag überzeugen.

Weinstadt-Strümpfelbach - Die Bronzeskulpturen sind in Strümpfelbach nicht zu übersehen. Sie zieren nicht nur Plätze und Grünflächen sondern auch Hauseingänge und Vorgärten. So kommen unsere Leser am Donnerstag gleich nach ihrer Ankunft mit den Werken von Karl Ulrich Nuss und seinem verstorbenen Vater Fritz Nuss in Berührung. Ein Werk des Sohnes hatten wohl schon viele in den Händen, ohne zu wissen, von wem es stammt. Karl-Ulrich Nuss war es, der 1971 das Kopfrelief des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss auf der Zwei-Mark-Münze entwarf.

Das erste Ziel des Ausfluges ist der 2001 eingeweihte Skulpturenpfad. „Die Kunst ist ausgebrochen aus dem Museum in die freie Natur“, beschreibt Stadt- und Kirchenführerin Toni Herm den besonderen Ausstellungsort. Auf dem knapp drei Kilometer langen Weg durch die Weinberge über Strümpfelbach finden sich 43 Skulpturen von Vater und Sohn Nuss. Trotz hochsommerlicher Temperaturen wagen sich unsere Gewinner auf den Weg durch die sonnigen Weinberge.

StN-Leser Hans-Joachim Große aus Münchingen nimmt den schweißtreibenden Spaziergangtrotz seiner 90 Jahre gelassen: „Mir macht das nichts aus. Ich wandere seit ich im Ruhestand bin durch die gesamte Region.“ Die Skulpturen stellen Menschen in alltäglichen Situationen und Positionen dar. „Jeder ist eingeladen selbst wahrzunehmen, was er in den Figuren sieht“, erklärt Herm bei der Führung durch den Skulpturenpfad. Zu den meisten Werken hat Herm passende Gedichte parat.

Auch Figuren aus der griechischen Mythologie finden sich unter den Skulpturen wie der Gott des Weines, Bacchus, der passenderweise am Beginn des Pfades am Fuße des Rebhangs steht. Die Skulpturen laden an ihren exponierten Orten zum träumen und sinnieren ein. Unsere Gewinner sind begeistert von der Kunst im Zusammenspiel mit der herrlichen Aussicht aufs Remstal. Von oben in den Weinbergen reicht der Blick sogar bis Ludwigsburg und zu den Löwensteiner Bergen.

Am Ende des Pfades lädt der Künstler Karl Ulrich Nuss selbst unsere Gewinner in den schattigen Garten seines Anwesens ein. Mehr als 200 weitere Skulpturen ziehen hier die Aufmerksamkeit auf sich. Gudrun Mack aus Echterdingen ist von der Anzahl überwältigt: „Ich hätte nicht gedacht, dass es viele sind. Der Künstler muss wirklich fleißig sein.“ Nuss informiert die Teilnehmer über seine Arbeit. Bis zu sieben Originalabgüsse lassen sich von einer Bronzestatue machen. Zwei Drittel des Verkaufspreises eines Werkes verschlingen allein Material und Produktionskosten. Die Skulpturen in seinem Garten seien jedoch keine Ausstellung, betont er, dafür sei viel zu wenig Platz. Es sei eher ein Lager oder Depot.

Auf dem Weg zur letzten Station der Tour informiert Toni Herm über die Geschichte der Stadt und die zum Teil mehrere Jahrhunderte alten Fachwerkhäuser. Der Bach den die Häuser früher säumten, verläuft heute leider unterirdisch. Angekommen am Weingut Idler dürfen sich unserer Gewinner stärken und auch den Wein aus den Hügeln rund um Weinstadt-Strümpfelbach genießen.