Erfahren Sie, warum Sie plötzlich Stinkwanzen in der Wohnung haben und wie Sie die Wanzen wieder loswerden. Foto: Bosko / Shutterstock.com

Wenn die Herbsttage kühler werden, sind auch die Stinkwanzen bei ihrer Suche nach einem warmen Plätzchen vermehrt in deutschen Haushalten zu finden. Erfahren Sie alles über die Ursachen des jährlichen Wanzenbesuchs und wie Sie die Stinkkäfer wieder loswerden.

Wenn die Tage kühler werden, suchen sich viele Insekten instinktiv einen trockenen und geschützten Ort. Auf der Suche nach einem Winterquartier werden dann vor allem Marienkäfer und Stinkwanzen von Hausfassaden angezogen.

Stinkwanzen werden neben der warmen und hellen Oberfläche von Hausfassaden und Fensterrahmen vor allem vom Licht angezogen und so dringen sie meist durch offene Fenster in Wohnungen ein. Aber auch in Rissen, Spalten und Hohlräumen in Wänden oder Fensterrahmen suchen Stinkwanzen Schutz. Oft bieten dabei Rollladenkästen den Stinkwanzen Zutritt zur Wohnung. Häufig anzutreffen ist dabei die grüne Stinkwanze, auch als gemeine Stinkwanze oder Stinkkäfer bekannt, welche zur Familie der Baumwanzen gehört.

Warum gibt es plötzlich so viele Wanzen?

Besonders lange und trockene Sommer sorgen dafür, dass sich viele Wanzenarten stark vermehren können. Zuletzt waren die Wanzen deswegen 2018 und dann wieder 2023 in Deutschland besonders stark präsent. In dem sehr langen und trockenwarmen Sommer konnten die Tiere sich ideal entwickeln und teilweise sogar 2 Generationen hervorbringen, was dann zu einer regelrechten Wanzen-Plage führte.

Warum stinken Wanzen?

Wie der Name schon sagt, können Stinkwanzen, wie viele andere Wanzen auch (1), bei Bedrohung ein unangenehm riechendes Sekret absondern. Abgesehen vom hartnäckig andauernden Gestank sind Stinkwanzen allerdings harmlos und richten keine Schäden an. Töten sollte man die Tiere nicht, denn abgesehen davon, dass es tierfreundlichere Möglichkeiten gibt, sich den Stinkwanzen im Haus zu entledigen, werden getötete Tiere zu wahren Stinkbomben in der Wohnung.

Stinkwanzen erkennen

Da viele Wanzenarten stark riechende Sekrete absondern können, werden die Begriffe "Stinkwanze" oder "Stinkkäfer" umgangssprachlich oft als Sammelbegriff benutzt. Meist ist aber die Grüne Stinkwanze gemeint. Sie ist etwa 13 Millimeter groß, kann fliegen und hat wie viele Baumwanzenarten vom Frühjahr bis Herbst eine grüne Grundfarbe. Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, verändern die Tiere ihre Grundfarbe zu einem Braun oder Rotbraun. Die Weibchen können mehrere Hundert Eier legen. Diese werden in einzelnen Gelegen von etwa 30 Eiern (2) an der Unterseite von Blättern abgelegt.


Stinkwanzen sind auch in großer Zahl im Allgemeinen kein relevanter Schädling, da sie an Nahrungspflanzen, reifenden Samen und Früchten saugen und so keinen Schaden in der Natur anrichten. Einige Arten können zwar Schimmelpilze übertragen, allerdings ist das in seltenen Fällen ein Problem in der Landwirtschaft. Auch für den Menschen sind Stinkwanzen nicht gesundheitsgefährdend.

Wie bekomme ich Stinkwanzen los? – 6 Tipps

Wenn Sie Stinkwanzen im Haus haben, sollten Sie behutsam vorgehen, um zu vermeiden, dass die Tierchen ihr riechendes Sekret freisetzen.

1. Behutsam aus der Wohnung tragen

Achten Sie darauf, dass Sie das Tier nicht berühren oder gar töten. Stülpen Sie stattdessen einfach ein Glas über die Stinkwanze und schieben Sie anschließend langsam ein Blatt Papier zwischen Glas und Oberfläche. So helfen Sie der Stinkwanze dabei, in das Glas zu krabbeln und können es anschließend mit dem Papier verschlossen halten. Tragen Sie die Wanzen nach draußen und setzen Sie sie dort aus.

Wer den Kontakt mit den Krabblern fürchtet, kann einen speziellen Spinnenfänger (Auf Amazon kaufen / Anzeige) nutzen.

2. Stinkwanzen nicht einsaugen

Abgesehen davon, dass das Einsaugen von Stinkwanzen nicht gerade tierfreundlich ist, würde sich der Gestank über die Abluft des Staubsaugers auch in der Wohnung verteilen. Zerplatzt das Tier beim Einsaugen, wird der Geruch sogar noch strenger.

3. Fliegengitter gegen Stinkwanzen

Die effektivste Möglichkeit der Vorbeugung von Stinkwanzen im Haus sind Fliegengitter an den Fenstern, die häufig zum Lüften genutzt werden (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Ein positiver Nebeneffekt ist, dass andere Insekten so auch draußen bleiben.

4. Licht aus beim Lüften

Stinkwanzen werden zwar auch von den Oberflächeneigenschaften von Hauswänden (hell und warm) angezogen, allerding reagieren Sie noch stärker auf Licht. Achten Sie deswegen darauf, dass Sie beim Lüften das Licht aus machen.

5. Hohlräume und Fugen verschließen

Hohlräume und undichte Stellen befinden sich oft an Rollladenkästen oder auf Dachböden. Durch diese gelangen Stinkwanzen bei der Suche nach einem Winterquartier schnell unbemerkt ins Haus. Mit entsprechender Dichtungsmasse können Sie schnell und einfach undichte Stellen verschließen und Stinkwanzen vorbeugen. So können Sie übrigens auch anderen Insekten wie Marienkäfer vorbeugen. Außerdem wirkt sich das Abdichten langfristig ebenfalls positiv auf Ihre Heizkosten aus.

6. DIY-Insektenschutz

Anstelle von Klebefallen und chemischen Insekten-Sprays können Sie Stinkwanzen-Spray auch selbst herstellen. Eine Mischung aus Essig, Wasser und Spülmittel soll dafür sorgen, dass Stinkwanzen weiterfliegen. Mischen Sie dazu 120 ml Wasser, 60 ml Essig und 30 ml Spülmittel in einer Sprühflasche an und sprühen Sie damit Fensterrahmen und die Bereiche ein, in denen sich die Stinkwanzen aufhalten. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel können die Innenraumluft belasten (3) und Klebefallen sind ebenfalls alles andere als tierlieb. Außerdem führen Klebefallen dazu, dass verendende Stinkwanzen noch mehr Geruch erzeugen.