Reisende wollen keine gedruckten Sprachführer mehr mit sich herumschleppen, seit es das Wörterbuch auch auf dem Smartphone gibt. Die Pons GmbH in Stuttgart kündigt deshalb Investitionen und personelle Konsequenzen an.
Stuttgart - Der deutsche Wörterbuchverlag Pons mit Sitz in Stuttgart richtet sich neu aus. Man wolle künftig „verstärkte Anstrengungen und Investitionen in digitale Geschäftsfelder vornehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung der GmbH. Der Wettbewerbs- und Kostendruck in „kleinteiligen Marktsegmenten“ sei „immens“, als ein Beispiel führt Sprecherin Anne Pelzer den rückläufigen Absatz von gedruckten Sprachführern an. Das Unternehmen fasst deshalb ehemals organisatorisch getrennte GmbHs, die für Printprodukte zuständig waren, in der Pons GmbH zusammen. In Folge dieser Konzentration werden in den nächsten Monaten zwölf Stellen abgebaut, heißt es in der Pressemitteilung. Betroffen seien Beschäftigte in Redaktion, Marketing, Controlling, auch Führungspositionen. Man sei „zuversichtlich, für den Großteil der Mitarbeiter eine Weiterbeschäftigung in anderen Unternehmen der Klett-Gruppe zu finden“.
Drei Millionen Kunden für die App
Einschränkungen im Print-Angebot werde es nicht geben, versichert Anne Pelzer, und verweist auf den Erfolg der Bildwörterbücher und der Pons Grammatik in Bildern, mit denen man Verluste bei den großen, umfassenden Wörterbüchern teils habe ausgleichen können. Das Onlinewörterbuch, dessen App mehr als drei Millionen Mal heruntergeladen worden sei, soll national und international ausgebaut werden.
Pons gehört zur Klett-Gruppe und beschäftigt derzeit rund 80 Mitarbeiter. Die Klett Vertriebsgesellschaft und Klett Lerntraining wurden 2013 in die Pons GmbH eingegliedert, 2014 zog sie vom Feuersee in die Stöckachstraße im Stuttgarter Osten um. Pons-Wörterbücher firmieren unter einem blau gepunkteten Logo auf grünem Grund, Sprachen- und Lernhilfetitel für mehr als 32 Sprachen gehören ferner zur Marke des Unternehmens.