Im Finale hat der GSV (gelbe Trikots) den SGV Murr (in Rot) mit 2:1 bezwungen. Foto:  

Der GSV Pleidelsheim hat das 50. Murr-Bottwartal-Turnier gewonnen.

Steinheim-Höpfigheim - Die Jubiläumsausgabe des Murr-Bottwartal-Turniers hat am vergangenen Wochenende zahlreiche Zuschauer in den Höpfigheimer Kälblingswald gelockt. Die Finalpartie konnte der Bezirksliga-Absteiger GSV Pleidelsheim gegen den A-Liga-Aufsteiger SGV Murr mit 2:1 für sich entscheiden. Für die schnelle Führung des GSV sorgte dabei Maximilian Singer, fast im Gegenzug aber glich Marcel Weiß per Kopf für den SGV aus. Kurz vor der Pause brachte dann ein klassischer Torwartfehler des Murrers Sascha Balaban den SGV ins Hintertreffen. Christian Hirsch – der sonst eigentlich den Kasten des GSV hütet – nutzte diesen Fehler aus und verwandelte zum 2:1-Endstand. „Daran, dass es Christian war, der das Tor gemacht hat, sieht man bereits, mit welcher Truppe wir hier beim Turnier aufgelaufen sind“, erklärte Frank Weiden, der Co-Trainer des GSV. Ausgerechnet hatte sich der GSV mit elf urlaubsbedingt fehlenden Stammkräften und etlichen Spielern aus der Zweiten nämlich nicht wirklich viel. Kein Wunder, dass die Freude über den Pokal umso größer war. Für den SGV Murr wäre im Finale deutlich mehr drin gewesen. „Aber Fehler passieren“, verteidigte SGV-Coach Marcus Ziegler seinen Torwart und ergänzte: „Wir waren optisch sicherlich die bessere Mannschaft und haben insgesamt ein vernünftiges Turnier gespielt. Vor allem die Jüngeren konnten sich zeigen. Trotzdem hätten wir den Pokal gern mitgenommen.“

Eine aussagekräftige Standortbestimmung im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison war das Turnier für die acht teilnehmenden Mannschaften wohl nicht wirklich. Die Teams hatten durch die Bank sehr viele urlaubsbedingte Ausfälle zu beklagen, so dass aus der jeweils zweiten Garde oder A-Jugend noch ordentlich aufgefüllt werden musste. Der Großbottwarer Trainer Perry Zuidema hatte am Samstag sogar selbst vorsichtshalber die Fußballschuhe geschnürt, ein Einsatz blieb ihm dann aber doch erspart. Mit der 0:3-Niederlage im kleinen Finale gegen den FC Marbach und dem vierten Platz konnte er am Ende gut leben: „Wir hatten keine Erwartungen ans Turnier und haben uns nicht blamiert. Dazu konnten wir das eine oder andere ausprobieren und zwei A-Jugendliche einbauen, die bisher noch gar nicht gespielt haben.“

Der FC Marbach, für den im Spiel um Platz drei Nesreddin Kenniche und zweimal Angelo de Capua trafen, verpasste es bereits am Samstag in der Partie gegen den GSV Pleidelsheim, den Grundstein für einen Finaleinzug zu legen. „Da haben wir unsere Chancen einfach nicht genutzt“, erklärte Innenverteidiger Haiko Eggert und fügte an: „Wir sind mit dem Gesamtergebnis aber zufrieden, keiner hat sich verletzt.“

Als Trainingswochenende unter Wettkampfbedingungen nahmen die Teams das Turnier gerne mit. Und auch die vier Mannschaften, die sich nach der Gruppenphase verabschiedet hatten – sprich: die A-Ligisten GSV Erdmannhausen und TSG Steinheim, der Bezirksligist TSV 1899 Benningen und der Gastgeber und B-Ligist GSV Höpfigheim –, waren nicht betrübt über ihr Ausscheiden. Der neue TSG-Trainer Rainer Schreiber hätte aufgrund etlicher angeschlagener Akteure sogar gern auf die Teilnahme verzichtet. Arnaldo Malecek, Co-Trainer des TSV 1899 Benningen, der den urlaubenden Chefcoach Marc Reinhardt vertrat, freute sich am Samstagabend über das Eintreffen eines Spielers aus der Zweiten – Spieler Nummer elf, wohlgemerkt. Und auch Erdmannhausens Trainer Florian Eissler beklagte sich nicht über die „nur“ 180 statt 240 Spielminuten.

Ein Highlight folgte dann nach Abpfiff des Endspiels, als Walter Brenner – der einzige noch lebende Mitbegründer des Turniers – anlässlich der Jubiläumsauflage seinem Stammverein GSV Pleidelsheim den Siegerpokal überreichte.