Foto: Planungsbüro Knecht Ludwigsburg. Grafik: MZ

Räte segnen Anbau an Riedhalle ab. Heftig umstritten war die Größe der neuen Sportstätte.

Steinheim - Für die Steinheimer Vereine und Schulen wird ein schon lang gehegter Wunsch wahr: Sie bekommen eine neue Trainingshalle. Der Gemeinderat hat für das Projekt am Dienstag den Grundsatzbeschluss gefasst. Damit dürften die Diskussionen um mangelnde Übungsmöglichkeiten für längere Zeit vom Tisch sein.

Für das Gremium war es völlig unstrittig, dass man weitere Kapazitäten schaffen muss. Allerdings gingen die Meinungen darüber weit auseinander, welche Dimensionen die neue Sportstätte haben sollte. Zur Auswahl standen eine etwas kleinere Variante, die 18 Meter breit und 36 Meter lang sein sollte. 22 auf 44 Meter betrugen die Maße der größeren Alternative. Beide Hallen sollten in zwei Felder unterteilt werden können. Der wesentliche Unterschied liege darin, dass man in der großzügiger dimensionierten Gebäude ein wettkampftaugliches Handballfeld unterbringen könnte, erklärte der zuständige Architekt Jochen Wilfert. Außerdem hätte man dann die Möglichkeit, zwölf statt neun Tischtennisplatten und ein Badmintonfeld mehr in der größeren Halle anzubieten.

Trotzdem machte am Ende die kleinere Variante das Rennen – wenn auch nur mit einem hauchdünnen Vorsprung. Die Freien Wähler, die SPD sowie CDU-Mann Horst Trautwein wären gerne in die Vollen gegangen und votierten für eine große Trainingshalle. Doch eine Allianz aus den Grünen und der übrigen christdemokratischen Riege sowie dem Bürgermeister Thomas Winterhalter vereitelte in einer ersten Abstimmungsrunde dieses Ansinnen. Im zweiten Durchgang gab es dann am Ende eine Mehrheit für die kleinere Version.

Entscheidend für die Befürworter dieses Modells war letztendlich, dass man dafür rund 2,7 Millionen Euro in die Hand nehmen muss und damit 700 000 Euro weniger als für die konkurrierende Variante. Darüber hinaus betonte der Bürgermeister Thomas Winterhalter, „dass es von den Kapazitäten keinen Unterschied macht, ob wir die kleine oder die große Halle bauen. Es ist und bleibt eine zweigeteilte Halle“, erklärte er. Und selbst Handballern oder Fußballern wäre geholfen, beteuerte er. Durch die Verlagerung von Sportarten wie Tischtennis in die Trainingshalle entstünden in der Bottwartalhalle und der Riedhalle neue Möglichkeiten. „Wünschenswert ist vieles. Wir haben aber die Bottwartalhalle und die Riedhalle für größere Veranstaltungen. Was wir benötigen ist eine Trainingshalle“, pflichtete ihm Renate Eggers von der CDU bei. Und für Schule und Vereine sei die kleinere Halle ausreichend.

Regina Traub von der SPD hatte eine andere Sicht auf die Dinge. Sie prognostizierte, dass der Schulcampus wachsen werde. Außerdem könnten die Vereine perspektivisch ihre Angebotspalette erweitern, speziell im Seniorenbereich. Vor dem Hintergrund plädierte sie für die größere Trainingshalle. „Wir sollten nicht an der falschen Stelle sparen“, sagte sie. Timo Renz von den Freien Wählern gemahnte ebenfalls daran, an die Zukunft zu denken. Man müsse mit der Halle für eine lange Zeit vorsorgen. Für zusätzliche Programme im Nachwuchs- und Seniorenbereich sowie Betreuungsangebote für Kinder würden weitere Kapazitäten gebraucht. Horst Trautwein von der CDU erinnerte auch daran, dass man für nachfolgende Generationen baue. Deshalb spreche er sich für die größere Variante aus – auch wenn sie vielleicht etwas zu groß konzipiert sei.

Aussagen wie diese riefen Rainer Breimaier von den Grünen auf den Plan. Die Argumente, die für die größere Trainingshalle vorgebracht worden seien, schwankten für ihn von „krass nach weniger krass“. „Wenn etwas zu groß ist, dann ist es zu groß“, betonte er und erinnerte daran, dass die Schulen gar keinen weiteren Bedarf angemeldet hätten. „Und den Traum von der dreiteiligen Halle gibt es einfach nicht. Es geht nur um ein paar Meter hin oder her“, sagte er. Zudem rede man von 700 000 Euro. Er habe kein Argument gehört, dass für diese Mehrausgabe spricht. Seine Fraktionskollegin Petra Möhle gab zudem zu bedenken, dass beispielsweise Angebote im Gesundheitssport ohnehin nur mit 15 bis 20 Teilnehmern abgehalten würden, man also gar nicht mehr Platz in den Hallenhälften brauche. „Wenn wir 700 000 Euro mehr investieren wollen, müssen wir auch eine Verbesserung hinkriegen. Aber eine Verbesserung würde bedeuten, dass wir eine dreiteilige Sporthalle hinstellen müssten“, sagte sie.