Ein Teil des Kanalnetzes ist so marode, dass es saniert werden muss. Foto: Klein

Der Gemeinderat von Steinenbronn hat beschlossen, dass schadhafte Stellen des Abwassernetzes vor allem im Zoller- und Weiler Weg ausgebessert werden. Die Arbeiten beginnen in wenigen Wochen.

Steinenbronn - Im Untergrund von Steinenbronn muss es an manchen Stellen schlimm aussehen. Denn ein Teil des Abwassernetzes der Gemeinde ist so marode, dass es saniert werden muss. Das haben Untersuchungen des Ingenieurbüros Pirker und Pfeiffer aus Münsingen ergeben, die deren geschäftsführender Gesellschafter Thomas Kohler im Sommer 2015 im Gemeinderat vorgestellt hat. Damals hieß es, dass 32 Prozent des 28,99 Kilometer langen Netzes marode sind. Das Ingenieurbüro hatte eine Sanierungsplanung aufgestellt und diese ausgeschrieben.

Es wird saniert, ohne dass aufgegraben werden muss

Nun kommt Bewegung in die Sanierung der defekten Abwasserkanäle: In der Gemeinderatssitzung haben die Kommunalpolitiker jüngst den Auftrag einstimmig an die Firma Carl Rossaro Kanaltechnik aus Aalen vergeben. Ihr Angebot war mit etwa 133 300 Euro das günstigste der sechs eingegangenen Offerten, während der teuerste Anbieter knapp 200 000 Euro veranschlagte. Konkret sollen Teile der Abwasserkanäle der Linden- und der Hauffstraße ebenso saniert werden wie die im Weiler Weg und im Zollerweg.

Die Firma Rossaro wird laut dem Ortsbaumeister Tobias Buck vermutlich Ende diesen Monats oder Anfang April mit der Sanierung des Kanalnetzes beginnen. Insgesamt werden 27 Abschnitte, sogenannte Haltungen, in geschlossener Bauweise saniert, also ohne, dass der Abwasserkanal aufgegraben werden muss. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie Buck mitteilt: Entweder wird der gesamte Abschnitt in einem Durchmesser von 15 bis 50 Zentimeter mit einem sogenannten Inliner oder aber nur die kaputte Stelle des Kanals mit einem Kurzliner saniert. Beides sind Verfahren, bei denen quasi die schadhaften Stellen wieder geflickt werden, so dass das Rohr nicht ausgetauscht werden muss.

Der Kanal wird mit einer Fernsehkamera befahren

Die Sanierung beginnt zunächst mit dem Säubern des Abschnitts mit Wasser. Sollten Baumwurzeln in den Abwasserkanal vorgedrungen sein, werden diese daraufhin ausgefräst. Anschließend gibt es eine weitere Befahrung des Kanals mit einer Fernsehkamera. Dabei werden auch die Einläufe dokumentiert. Wenn die Ergebnisse ausgewertet sind, könnte es sein, dass sich an einigen Stellen die Schäden seit der vergangenen Befahrung im Jahr 2014 verschlechtert haben und daraufhin das Sanierungsverfahren verändert werden muss. Wenn die Straßen dann saniert werden, geschieht das, indem die Inliner und Kurzliner eingesetzt werden. Danach werden die Zuläufe wieder geöffnet und es findet eine Dichtheitsprüfung und eine weitere Befahrung mit einer Fernsehkamera zur Abnahme der Arbeiten statt. Auch diese Ergebnisse müssen dann ausgewertet werden.

Ortsbaumeister Buck kündigt an, dass die Kanalsanierung fertig sein soll, bevor die Seilerstraße im Rahmen der Ortskernsanierung von Steinenbronn gerichtet wird. Dieses soll dann allerdings im Gegensatz zu den anderen Wegen in offener Bauweise geschehen. Allerdings ist die Entscheidung über den Umfang dieser Sanierung noch nicht gefallen, sagt Buck.