Die Rümelinstraße ist noch bis zum Ende der Sommerferien ein Nadelöhr. Foto: Horst Rudel

Wegen vieler Baustellen klemmt es im Stadtgebiet. Eine Entzerrung ist laut dem Rathaus nicht möglich. Die Sanierung von Straßen und der Ausbau des schnellen Internets führen zu Staus im Berufsverkehr.

Nürtingen - Gerade im Berufsverkehr müssen Verkehrsteilnehmer in Nürtingen derzeit mehr Zeit einplanen als gewöhnlich. Zu den Stoßzeiten fließt der Verkehr in der Stadt äußerst zäh. Der Grund für die Behinderungen sind eine ganze Reihe von Baustellen, welche die Geduld der Autofahrer auf eine harte Probe stellen.

„Die Stadt ist gerade gespickt von Baustellen“, sagt die Leiterin der Nürtinger Straßenverkehrsbehörde, Birgit Herz. Eine Engstelle bildet die Rümelinstraße, mit deren Ausbau Mitte April begonnen worden ist. Zudem werden Kabel verlegt und die Straßenbeleuchtung erneuert. Zunächst war dort eine Vollsperrung angedacht. Wegen einer Einbahnstraßenregelung fließt der Verkehr wenigstens ein bisschen. Bis zum Ende der Sommerferien ist aber keine weitere Entlastung in Sicht. Auch die Sigmaringer Straße ist bis mindestens Oktober noch eine einzige Baustelle.

Kabel für schnelles Internet werden verlegt

Zu den Baustellen in der Stadt kommen jede Menge Baulöcher hinzu, die sich kreuz und quer durch Nürtingen ziehen. Diese Löcher sind dem Ausbau des schnellen Internets geschuldet, erklärt die Ordnungsamtsleiterin Angela Pixa. Denn verschiedene Firmen müssen die Kabel in den Löchern prüfen oder neu verlegen. Allein das Hauptkabel muss mehrere Kilometer verlegt werden. Es werde davon ausgegangen, dass Ende Juni, Anfang Juli eine Verbesserung der Situation erreicht wird.

Die Stadtverwaltung äußert Verständnis für den Ärger vieler Bürger. Eine bessere Koordinierung der Baumaßnahmen sei allerdings kaum möglich. Dafür seien zu viele verschiedene Auftraggeber mit den unterschiedlichsten Interessen im Spiel, erklärt Angela Pixa, die ihrerseits die Verkehrsteilnehmer um Verständnis bittet. „Jeder möchte ein schnelles Internet und Straßen in gutem Zustand haben, aber die Geduld für den Ausbau und die nicht zu vermeidenden Einschränkungen haben die wenigsten“, sagt die Ordnungsamtsleiterin.

Wer flexibel ist, sollte die Stoßzeiten vermeiden

Zu den Baustellen kommt ein steigendes Verkehrsaufkommen. „Wir können feststellen, dass es immer mehr KFZ-Zulassungen gibt“, berichtet Angela Pixa. Staue sich der Verkehr auf der A 8, versuchten viele Autofahrer ihr Glück durch Nürtingen hindurch. Dazu kommen Baumaßnahmen auf der B 312, die einen Umleitungsverkehr nach sich ziehen. Der Durchgangsverkehr durch Neckarhausen in der Zeit von montags bis freitags liegt bei circa 19 300 Fahrzeuge pro Tag. Dieses hohe Verkehrsaufkommen stellt für Nürtingen ohnehin eine hohe Belastung dar.

Der Ordnungsdienst beobachte auch immer wieder ein Fehlverhalten vieler Autofahrer. Ein Beispiel sei, wenn diese Kreuzungen komplett zufahren und der Verkehr dann völlig zum Erliegen kommt, erklärt Angela Pixa. Laut der Stadtverwaltung kommt es zu den Staus nur zu den Stoßzeiten. Wer könne, sollte sich darauf einstellen: „Wenn jeder etwas von seiner bisherigen Zeitplanung abweicht und früher oder später fährt, dann entzerrt sich vieles“, so der Rat von Angela Pixa. Leider werde es in den nächsten Monaten aber noch Einschränkungen geben.