Manfred Seibold zeigt die Blüte an seiner Bananenstaude im Hof.Foto: Eva Schäfer Foto:  

Eine Bananenstaude war einst Geburtstagsgeschenk für die Fellbacherin Hannelore Seibold, inzwischen ist sie fast vier Meter groß und blüht. Auch an einem Kreisel in Weinstadt gedeiht die tropische Pflanze.

Es hat wieder einmal geklappt: Die Bananenstaude im Hof der Familie Seibold in Fellbach blüht und hat kleine, grüne Früchte angesetzt. Vor mehr als 30 Jahren hatte Hannelore Seibold eine kleine Bananenstaude zum Geburtstag geschenkt bekommen. Aus der Topfpflanze ist über die vielen Jahre eine fast vier Meter hohe Staude geworden. Mit dem Wachstum klappt es prima, die Blüten jedoch sind eine Seltenheit. So habe sie beispielsweise 2003 im heißen Sommer geblüht, damals habe sie aber keine Früchte angesetzt. Genau sagen können es die Seibolds nicht, woran es liegen könnte, wann sie blüht oder nicht.

„Vielleich blüht sie in diesem Jahr, weil es diese sehr heiße Phase gab“, sagt Hannelore Seibold. Die Seibolds haben noch andere wärmeliebende Pflanzen in ihrem geschützten Hof. Auch ein Feigenbaum wächst dort, von dem sie derzeit einige Früchte ernten können. Doch dass eine der Bananen ausreift, davon gehen sie nicht aus. „Das klappt nicht, dafür ist die Wachstumsphase bis zum Einwintern zu kurz“, sagen sie.

Tragen lässt sich der Pflanztopf schon lange nicht mehr

Im Sommer steht die Pflanze im Freien in dem sonnigen Hof an der Hauswand, im Winter wird sie in den Schuppen gebracht, wofür angesichts der Größe des mächtigen Pflanztopfes alleine kräftiges Zupacken nicht ausreicht. „Tragen können wir den riesigen Topf schon lange nicht mehr“, sagt Manfred Seibold. Die Pflanze bekommt erst einen starken Rückschnitt, damit sie in den Schuppen passt, und wird dann per Schlepper reinbugsiert. Um welche Bananensorte es sich konkret handelt, das können die Fellbacher nicht sagen.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Bananensorten. Auch in der Stuttgarter Wilhelma lassen sich Bananenpflanzen anschauen. Wie es auf der Homepage heißt, ist die Banane aus dem Laden die Frucht einer Zuchtform der Dessertbanane – das sei aber nur eine von etwa 70 Bananenarten, die mit einer Ausnahme aus Afrika ursprünglich aus dem tropischen Asien stammten. Die Blätter der Bananenpflanze wachsen direkt aus dem Boden, ihre wuchtigen Stiele und Blattscheiden bilden den meist einige Meter hohen Scheinstamm der Staude.

Beliebte Frucht auch im Weltladen

Welche Rolle die beliebte Frucht im Welthandel spielt, darüber informierte bei einer Fairen Woche der Fellbacher Weltladen. Dabei ging es unter anderem darum, wer wie viel oder vielmehr wie wenig an der Banane verdient. Im Weltladen werden Bananen aus zwei verschiedenen Quellen verkauft. Die Früchte des Projekts von Pois aus Winnenden stammten von den Azoren und würden mit Schiff und Laster transportiert, berichtet die Geschäftsführerin Annegret Frey-Kächler. Sie seien so geerntet, dass sie von alleine weiter reifen könnten.

Die Früchte von Banafair, die sich für einen fairen Handel mit kleinbäuerlichen Produzenten einsetzten, kämen ebenfalls mit dem Schiff, seien sechs Wochen unterwegs und müssten dann aber wie alle anderen Bananen zunächst in einer Bananenreiferei behandelt werden, um den Reifungsprozess anzustoßen.

Indianerbananen sind etwas ganz anderes

Auch wenn der Namen ähnlich ist: Die Indianerbananen, die der Obstbaumeister Jochen Heß auf dem Fellbacher Sonnenbühlhof anbaut und im Hofladen verkauft, haben nichts mit der Banane zu tun. Die Indianerbanane (Asimina triloba) gehört zur Gattung der Rahmapfelgewächse (Annonaceae). Der Name führt botanisch in die Irre.

Bananen wachsen übrigens auch auf einem Kreisverkehr in Weinstadt. Sie werden eingepackt, um zu überwintern. Seit vielen Jahren können die Autofahrer die tropische Pflanze umrunden. Popularität hat auch ein anderer Bananenkreisel in Nordrhein-Westfalen gewonnen. Der bepflanzte Kreisverkehr in der Kölner Südstadt wird scherzhaft „Bananeninsel“ genannt. In der Mitte wachsen dort Bananenstauden, Palmen und Co. Selbsternannter „Präsident der Bananenrepublik“ ist der Kölner Michael Kiefer.

Angefangen hatte alles, als Kiefer mehr Platz auf seinem Balkon schaffen wollte. Wie der Kölner „Stadt-Anzeiger“ berichtete, hat dieser dann seine zu groß gewordene Bananenpflanze in den nahe gelegenen Verkehrskreisel eingesetzt.

Wer übrigens die blühende Bananenstaude unter dem Fellbacher Kappelberg anschauen möchte, ist im Hof der Seibolds in der Burgstraße 43 willkommen.