Die Kirche St. Peter und Paul bildet den passenden Rahmen. Foto: Stadtkapelle Weil der Stadt

Die Stadtkapelle Weil der Stadt gibt am Sonntag, 17. Dezember, wieder ihr traditionelles Konzert in der katholischen Kirche St. Peter und Paul.

Der Schlagzeuger hinten in der Ecke schlägt auf Trommeln und Becken, die Trompeten fahren klanglich „in den Keller“. Dann schließt jemand die Tür im Haus der Blasmusik und Stadtmusikdirektor Markus Eichler von der Stadtkapelle Weil der Stadt sagt: „Okay – legen mer los.“ Ein tiefes Grollen geht durch den Saal – die Töne der Blasinstrumente sind beeindruckend. Auch die Pauke macht sich laut bemerkbar. Beim Lied zum Warmspielen geht es flott voran. Bei der schwungvollen Musik wippt man unwillkürlich mit dem Fuß mit.

Die Vorbereitungen zu dem traditionellen Konzert der Stadtkapelle am dritten Advent beginnen für die Musiker bereits nach den Sommerferien. Sie proben regelmäßig an den Freitagabenden. Vor dem Konzert gibt es zudem Registerproben. Dass die Musiker die Stücke für die Aufführung in diesem Jahr gut beherrschen, zeigt sich bei der vorletzten Probe deutlich. Dennoch nimmt Dirigent Markus Eichler hier und da immer wieder Feinabstimmungen vor.

Nach dem Warmspielen wählt er „O Sanctissima!“ – mit „O du fröhliche“ als Hauptmotiv – aus. Eichler gibt den Rhythmus vor und weist einige Musiker an, dass sie leiser spielen sollen. Danach geht es los.

Die Proben haben nach den Sommerferien begonnen

Auch während des Spiels gibt Eichler den Musikern bestimmter Instrumente Zeichen, dass sie sich zurückhalten sollen. Dann dürfen nur „Holz und Bässe“ spielen und die andere müssen warten. Anschließend will er nur „die Hörner und das Tenorsaxofon“ hören. Danach schwillt die Musik an, und nachdem Eichler das „tiefe Holz und das tiefe Blech“ aufgefordert hat, „nicht so schwerfällig, sondern locker zu spielen“, läuft es. Darauf folgt ein weiterer Durchgang. Die Stadtkapelle Weil der Stadt ist bekannt für das Konzert am dritten Sonntag in der Kirche St. Peter und Paul. Auch wenn in diesem Jahr keine Weihnachtslieder auf dem Programm stehen, sorgt das Zusammenspiel von Blech-, Holz- und Schlaginstrumenten doch für einen festlichen Klang in der Stadtkirche. Am Adventssonntag wird konzertante Blasmusik zu hören sein.

Markus Eichler trifft jedes Jahr die Musikauswahl. Es sei für jeden Musiker etwas dabei, und er gehe auf Wünsche ein, betont der Dirigent. „Es ist auch Bekanntes dabei,“ fügt er hinzu. Zudem gebe es leise Stücke. Rund 60 Musikerinnen und Musiker sind dieses Mal dabei, darunter mehr Frauen als Männer. „Ohne die vielen Frauen könnten wir gar nicht“, sagt Eichler.

Es ist auch Bekanntes unter den Stücken

Die Querflötistinnen Natalie Eichler, Bettina Keck und Domenica Walter tragen dieses Jahr gemeinsam die „Sonate en Trio No 5“ von Joseph Bodin de Boismortier vor, ein Blechbläser-Ensemble spielt das Kärtner Volkslied „Is schon still uman See“.

„Das Programm läuft durch, ohne Moderation“, so Eichler. Zu Beginn begrüßt Pfarrer Anton Gruber die Besucher, zum Schluss singen alle gemeinsam ein Adventslied. „Das ist auch für uns eine Bereicherung,“ betont Markus Eichler. Frank Mebes, der Trompete und Flügelhorn spielt, sagt, es sei immer eine feierlich schöne Stimmung bei dem Konzert, und Eichler spricht von einer besonderen Atmosphäre.

Die letzte Probe vor der Generalprobe findet schon in der Kirche statt. Denn die Akustik ist hier eine andere als im Haus der Blasmusik. „Weil der Chorraum abgetrennt ist“, wie Markus Eichler erklärt. Die Querflötistin Bettina Keck weiß: „Da klingt dann nochmal alles anders. Und man sitzt auch anders.“ Die größte Herausforderung sei die Temperatur in der Kirche.

Die größte Herausforderung ist die Temperatur

Bettina Keck, die mit zehneinhalb Jahren begonnen hat, die Querflöte zu spielen, sagt, wenn sie ihr Instrument spiele, mache das ihren Kopf frei. „Schön ist, dass Jung und Alt und alle Berufe im Musikverein vertreten sind,“ hebt Keck hervor. Der Stadtmusikdirektor Markus Eichler hofft nun, dass seine Musiker nicht noch krank werden und das Konzert am Sonntag ohne Probleme über die Bühne gehen kann.

Der Musikverein Stadtkapelle Weil der Stadt lädt am dritten Advent, 17. Dezember, um 18 Uhr wieder zu seinem traditionellen Kirchenkonzert in die Stadtkirche St. Peter und Paul ein. Der Einlass ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden gehen je zur Hälfte an die Kirche St. Peter und Paul und an die Jugendarbeit des Musikvereins.