Der Circus Circuli lädt zum Mitmachen ein beim Stadtfest in Vaihingen. Foto: LICHTGUT/Zophia Ewska

Ein Abend zusätzlich und mehr Akteure: Das zweite Vaihinger Stadtfest zeigt die Vielfalt der Vereine – und will aus den Fehlern des Vorjahres lernen.

Ein anregender Duft nach Essen umweht am Samstagnachmittag die Bushaltestelle am Vaihinger Bahnhof. Ein buntes Zeltdach leuchtet zwischen den Bäumen des Stadtparks hervor. Gedämpfte Musik ist wahrnehmbar. „Da ist der Zirkus“, johlt ein Junge und rennt los.

Gemeint ist der Circus Circuli, der im Zuge des zweiten Vaihinger Stadfest mit Akrobatik und Clownerie zum Staunen und Mitmachen einlädt. Nebenan kann der Nachwuchs ausprobieren, wie es ist, vorn in einem echten Feuerwehrfahrzeug zu sitzen. Rund um den Spielplatz gibt es weitere Angebote vom Kinderschminken bis zu Tischtennis und Kicker – bereitgestellt vom Kinderhaus Büsnau.Das vom Heimatring Stuttgart-Vaihingen/Rohr veranstaltete Fest ist nicht nur familienfreundlich. Es ist auch durchdacht. „Wir haben in einigen Punkten aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres gelernt“, sagt Kai Jehle-Mungenast (CDU), Bezirksvorsteher in Vaihingen.

80 Akteure beteiligen sich

So habe man 2022 Wein und Bier an den gleichen Ständen verkauft: zulasten des Weines. Diesmal konzentriert sich der Brauerei-Ausschank auf den Bereich vor der Hauptbühne, während nahe der Boule-Bahn eine Art Weinlaube eingerichtet wurde. Wo die Biertrinker direkt Pommes und Rote Wurst in Reichweite haben, können sich Freunde des Rebensafts an Flammkuchen erfreuen. Alle anderen Besucher natürlich auch. Verkauft von der Studierendenvertretung Stuvus.

„Natürlich gehört der Uni-Campus zu Vaihingen“, sagt ein Studierender. Er empfindet das Stadtfest als etwas Besonderes. Viele Stadtteile hätten ihre eigenen Festivitäten. Hier aber seien alle vereint, gleich ob aus Rohr, Büsnau oder Dürrlewang.

80 Akteure beteiligen sich an der zweiten Auflage des Stadtfests, das einerseits neue Akzente setzen will, andererseits aber an die 60-jährige Tradition des einstigen Kinder- und Heimatfests anknüpft. „Wir wollen die ganze Vielfalt des Stadtbezirks abbilden“, sagt Jehle-Mungenast.

Vielfalt an Vereinen

Wer durch den Stadtpark schlendert, bekommt einen lebhaften Eindruck von der Vielfalt an Vaihinger Vereinen. Die Schachgemeinschaft aus Rohr lädt zum Spiel mit kleinen und wirklich sehr großen Figuren ein. Beim Musikverein, der am Seerosenteich um Aufmerksamkeit wirbt, können Musikinstrumente getestet werden.

Der Karnevalsverein Schwarze Husaren ist ebenso vertreten wie der German American Women’s Club. Die deutsch-amerikanische Freundschaft spielt auch bei der offiziellen Eröffnung des Stadtfests eine Rolle: Der Bezirksvorsteher verleiht dem ehemaligen Kommandanten der Patch Barracks, Matthew T. Ziglar, die Ehrenmitgliedschaft im Heimatring. Der Commander hat es sich nicht nehmen lassen, kurz vor dem Abflug gen USA persönlich vorbeizuschauen. Während die Eröffnung des erstmals bereits seit Freitagabend laufenden Festes mit Fassanstich durch Wirtschafts-Bürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) vom Schwaben Bräu Singchor musikalisch begleitet wird, macht sich am anderen Ende des Parks die Band Causing The Avalanche bereit für den Auftritt beim Local Soundcheck-Contest. Das Quartett spielt flotten, leicht angerauten Alternative-Rock. Die Bühnen sind so ausgerichtet, dass sich der Schall nicht überschneidet.

Alles perfekt also? „Ich hoffe, dass das Wetter hält“, bemerkt ein älterer Herr mit Blick gen Himmel. Es ist bewölkt, bis auf etwas feinen Nieselregen zwischendurch aber trocken. „Letztes Jahr war es wahnsinnig heiß“, erinnert sich der Mann. Da sei es ihm so fast lieber. Schön findet er das Stadtfest in jedem Fall: „Man erlebt den Stadtpark ganz anders“, stellt er fest. „Und trotz all der Menschen wirkt alles irgendwie familiär.“