Cornelius Meister Foto: Matthias Baus

Das Staatsorchester Stuttgart hat sein Programm für die nächste Saison vorgestellt. Es bietet etliche Raritäten, aber auch zwei Mahler-Sinfonien.

Vielseitigkeit gehört zur DNA eines Orchesters, das sowohl unter als auch auf der Bühne spielt. Die kommende Saison indes wird beim Staatsorchester Stuttgart noch ein bisschen vielseitiger als gewohnt. Das beginnt schon beim zweiten Abend des ersten Sinfoniekonzerts, einer Kooperationsveranstaltung mit dem Patenorchester des Staatsorchesters, dem Landesjugendorchester. Beide Orchester werden jedes für sich, einmal aber auch (bei Edward Elgars Froissart-Ouvertüre) gemeinsam auftreten.

Den zweiten Beweis für die Vielseitigkeit des Staatsorchesters liefert im zweiten Sinfoniekonzert der Generalmusikdirektor Cornelius Meister: Wenn er Strawinskys Psalmensinfonie mit Martinus erster Sinfonie kombiniert, steht auch der Staatsopernchor im Zentrum. „Weil der so gut ist“, sagt Meister; genau aus diesem Grund sollen Manuel Pujols Sänger regelmäßig im Orchesterzyklus dabei sein und werden auch das Neujahrskonzert gestalten.

Zu hören sind Gustav Mahlers fünfte und sechste Sinfonie

Zwei „Staatsopern-Rückkehrer“ stehen beim dritten und beim fünften Konzert am Pult. Meisters ehemaliger Assistent Thomas Guggeis, jetzt GMD in Frankfurt, dirigiert im März 2023 etwa eine Uraufführung des spanischen „Composers in Focus“, Hèctor Parra. Nicola Luisotti setzt im Mai den Mahler-Zyklus des Klangkörpers mit der sechsten Sinfonie fort, der Meister im folgenden Konzert die fünfte folgen lässt. Davor dirigiert die Mexikanerin Alondra de la Parra neben Prokofjews erster Sinfonie die deutsche Erstaufführung der „Sinfonía Imposible“ ihres Landsmanns Arturo Márquez. Zum Saisonschluss gibt es ein drittes Mal Meisterliches: Die beiden Juli-Konzerte bieten alle vier Sinfonien von Johannes Brahms.

Worauf sich Cornelius Meister besonders freut? Auf jeden Fall ist der Kontrabass-Abend mit Werken von Schulhoff, Saunders und Hindemiths „Musikalischem Blumengärtlein und LeyptzigerAllerley“ im Kammermusikzyklus dabei – „so einen Abend gibt es in einer normalen Kammermusikreihe nie“. Dabei ist auch die Premiere eines Kammerensemble-Programms, das er selbst dirigiert – mit Brahms’ zweiter Serenade und der Bläsersonatine „Fröhliche Werkstatt“ von Richard Strauss. Unterhaltender kann die sogenannte Ernste Musik nicht sein.

Staatsorchester Stuttgart. Alle Daten unter www.staatsoper-stuttgart.de/staatsorchester