„Einer hat Bilder ausgesucht, der andere auf der Couch geschlafen.“ Zum Abschluss wurde es für Karin Schulte und Nicolas Zupfer noch einmal hektisch. Foto: privat/Nadine Bracht

Die Kunstakademie hat eine Dokumentation zu ihrem 250. Geburtstag veröffentlicht. Dabei musste noch einmal alles ganz schnell gehen.

Stuttgart-Nord - Zum Schluss hat alles schnell gehen müssen. Innerhalb weniger Tage stellten Karin Schulte, Referentin für Projekte und Publikationen, und Nicolas Zupfer, Student für Kommunikationsdesign, die Dokumentation „250 AKA 192 Seiten“ anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Staatlichen Akademie der bildenden Künste fertig. Anfang Februar wurde das Werk zur offiziellen Abschlussfeier des Jubiläumsjahres veröffentlicht. Tausende Bilder haben die beiden gesichtet, ausgesucht und zur Druckerei geschickt. „Wir haben teilweise rund um die Uhr gearbeitet. Einer hat Bilder ausgewählt, während der andere auf der Couch eine Runde geschlafen hat“, sagt Schulte.

Schulte und Zupfer haben in der Dokumentation die mehr als 150 Veranstaltungen des vergangenen Jahres noch einmal zusammengefasst. Dabei sind nur gut 20 der 192 Seiten starken Dokumentation mit Text gefüllt. Auf den restlichen Seiten wird dem Betrachter klar, warum die Macher ihr Werk als „Jubiläums-Gala“ bezeichnen, angelehnt an die bekannte Frauenzeitschrift. Das Jahr in vier Abschnitte unterteilt, zeigt die Dokumentation in chronologischer Reihenfolge zahlreiche Bilder von jeder einzelnen Veranstaltung. Auch die während des Jubiläumsjahres gestaltete Neujahrs- und Weihnachtskarte sowie die Titelblätter der beiden Programmhefte sind in die Dokumentation auf der Titel- und Abschlussseite integriert worden.

Fotos jeglicher Qualität treffen in dem Buch aufeinander. Vom verschwommenen und unterbelichteten Handy-Schnappschuss, der bei einem Flashmob auf dem kleinen Schlossplatz aufgezeichnet wurde, bis hin zum Hochglanzbild von einer Ausstellung in der Staatsgalerie. „Wir wollten auch die Vielfalt des Jahres veranschaulichen und die Dokumentation in lebendiger Form erscheinen lassen“, sagt Zupfer.

Dokumentation als Ergänzung zum Lesebuch

Verstärkt wird dieser Effekt durch eine besondere Drucktechnik, die sich Nicolas Zupfer mit einer Druckerei in Pliezhausen ausgedacht hat. Dabei wechseln sich Hochglanzseiten mit matten und leicht rauen Naturseiten auf einer Doppelseite ab. Zudem erzählen die Aneinanderreihungen einiger Bilder eine Geschichte. So sind die Sprecher beim Festakt im Neuen Schloss alle in einer ähnlichen Situation festgehalten, bis auf den letzten, der sich einen Schluck aus einer Wasserflasche gönnt.

Mit den Fotos wollten Schulte und Zupfer auch eine Ergänzung schaffen zum zuvor erschienen Jubiläumsband „Rücksichten“, der die Geschichte der Akademie in einem Lesebuch zusammenfasst. „Beide Publikationen bilden eine Einheit“, sagt Schulte. Deutlich soll das an dem gemeinsamen Buchformat und dem Symbol des Jubiläumsjahres „250 AKA“ werden. Letzteres haben die Kommunikationsdesign-Studenten Matthias Christ, Henrik Hillenbrand und Nicolas Zupfer entworfen. Sie hatten sich in einem Wettbewerb durchgesetzt, bei dem es darum ging, ein Jubiläums-Logo zu erschaffen.

Und auch wenn dieses Jahr für alle Beteiligten der Akademie sehr arbeitsintensiv war, habe die Zeit auch gezeigt, welch großes Potenzial in der Akademie stecke, wie Schulte und Zupfer sagen.